Verstörende Vorstellung

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dj79 Avatar

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Der Blick der jungen Frau, die fast noch ein Kind zu sein scheint, wirkt trübselig verstört. Mit Ihrer Kleidung sieht sie wie in Ketten gelegt aus, alles ist eng verschnürt.

So wie es das Cover ausstrahlt, dürften sich die Frauen von Green City fühlen. In einer hochtechnisierten Welt voller Regeln gibt es für sie kein Entrinnen. Sie haben mehreren Gatten möglichst viele Kinder zu schenken, womit sie zu Gebärmaschinen degradiert sind. Wird hier bewusst Gatte statt Ehemann benutzt, weil es nur um das Begatten geht? Das Ganze hat etwas von Tierzucht, ich finde es ganz furchtbar.

Die bis hierhin skizzierte Welt empfinde ich wie eine Laborumgebung oder eine Versuchsanstalt. Das ganze Leben wird den Bewohnern vordiktiert, den Frauen, die in Green City die Minderheit stellen, in erhöhtem Maße. Nur wenige schaffen es unter ständiger Gefahr, erwischt zu werden, sich dem zu entziehen.

Bina Shah schockiert uns mit ihrer Dystopie in ganz ruhiger Sprache, was den Effekt (Ekel, Kopfschütteln, gefühlte Machtlosigkeit, vielleicht später Resignation) noch verstärkt.