ausbaufähig

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steffywhoelse Avatar

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Eingeteilt in drei Parts wird die Geschichte der schweigenden Frauen enthüllt. Der Anfang war unaufgeregt und gab einen Überblick über die momentane Situation der dystopischen Welt. Green City, die Stadt wo Frauen als Gebärmaschinen dienen und mehrere Gatten haben und Panah, eine Welt im Untergrund, wo Frauen im Geheimen Männern Gesellschaft leisten indem sie ihnen emotionale Intimität gewähren.

Der Klimax der Geschichte war eher nüchtern. Zwar hatte ich es mir nicht so ausgemalt, doch die Richtung in die die Geschichte verläuft war nicht sehr überraschend. Einige Handlungsstränge waren sehr klischeehaft und Vermutungen für den Verlauf wurden demnach bestätigt. Das Ende war trotz Komplikationen in der Handlung doch recht geschmeidig, auch wenn ich nun mehr Fragen habe als zuvor, denn es verlief sehr rasch und abrupt. Grundsätzlich hab ich nichts gegen offene Enden, doch hier hängen Handlungsstränge in der Luft. Es ist nicht so feministisch wie ich gehofft hatte, denn die Männer werden in dem Buch immer wieder ins gute Licht gerückt, als Beschützer, Helfer und Retter. Die Rebellion las sich eher wie ein Zusammenbruch von falschen Entscheidungen.

Sprachlich war es zu Beginn in Ordnung, sehr einfach und unausgeschmückt, doch ausreichend um den Leser schnell in Green City und die Untergrundwelt einzuführen. Der Ton blieb bis zum Schluss auch eher ruhig. Das Lesen ließ sich dadurch flüssig, doch für so eine Geschichte fehlte mir die Spannung. Emotionen kamen bei mir eher weniger, denn oft klang es nach Anweisungen (Was vielleicht beabsichtigt war, denn die Frauen der Dystopie unter der Obrigkeit steht.)

Obwohl es mehrere Perspektivwechsel gibt fiel es mir schwer mit den Charakteren mitzufühlen. Motive und Gründe für ihre Emotionen und Handlungen waren gut ausgearbeitet und erläutert, doch eine Erzählung aus der Ich-Perspektive hätte ich eher bevorzugt, um eine engere Verbindung zu den Figuren aufbauen zu können. Zumindest von der Protagonistin, Sabine. Die anderen Charaktere waren eher flach und unausgereift und klangen oft sehr ähnlich, so dass ich ohne den Namen als Indikator für ein neues Kapitel nicht erahnen könnte wer da gerade erzählt.

Ich hätte mir eine ausgereiftere dystopische Welt gewünscht. Zwar geht es hier um die schweigenden Frauen, doch fehlte mir oft mehr als nur ein paar Technologien, um mich vollends in die Welt dieser Figuren hineinzuversetzen.