Düstere Zukunftsvision für Frauen

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In der ultramodernen Stadt Green City scheint das Leben perfekt zu sein: die Obrigkeit verspricht allen Einwohnern Sicherheit und ein ruhiges Leben, solange sie sich an die Gesetze halten. Doch ein tödliches Virus hat so viele Frauen umgebracht, dass den Verbleibenden nun mehrere Ehemänner zugewiesen werden und ihre einzige Aufgabe darin besteht, so viel Nachwuchs wie möglich zu gebären. Doch es gibt ein paar Freuen, die in einem geheimen Zufluchtsort leben und sich zum Ungehorsam entschieden haben. Sie weigern sich zu heiraten und bieten als besonderen Dienst den mächtigen Männern Intimität ohne Sex an.
Es ist eine düstere Zukunftsvision, die von Bina Shah in ihrem Buch beschrieben wird. Erschreckend ist, dass viele Dinge jedoch fast schon im Bereich der vorstellbaren Möglichkeiten in der Zukunft liegen. Die beschriebenen medizinischen Möglichkeiten oder die in vielen Bereichen eingesetzten Roboter lesen sich nicht völlig unmöglich. Grausam erscheint mir hier vor allem der Kult, der einerseits um gebärfähige Frauen gemacht wird, um sie jedoch andererseits mit Zwang und Repressalien in ihr vom Staat bestimmtes Leben zu pressen.
Eigentlich kein großer Fan von Schiene-Fiction-Romanen ist dieses Buch doch durchaus interessant und lesenswert. Es liest sich schnell und kurzweilig und entwickelt außerdem zum Ende hin zunehmend Spannung.
Der Schreibstil ist eher einfach mit vielen kurzen Sätzen, hier hätte ich mir etwas mehr Ausdruck und Emotionen gewünscht.
Leider ist auch der deutsche Titel bei Weitem nicht so tiefgründig wie das englische Original.
Insgesamt eine lesenswerte Dystopie, vor allem für Frauen zu empfehlen.