(K)ein feministischer Roman

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Der Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ von Bina Shah ist 2019 im Goldkonda Verlag erschienen.
In der Hauptstadt von Südwest-Asien, Green City, gibt es aufgrund von einem Virus mehr Männer als Frauen. Doch die Frauen, sind anders als erwartet, aufgrund ihrer Sonderstellung nicht privilegiert, sondern von der Männerwelt noch unterdrückter und dominiert als davor. So sind sie beispielsweise verpflichtet mehrere Ehemänner zu haben, um möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen. Doch ein paar Frauen widersetzen sich den gesellschaftlichen und politischen Erwartungen und um diese Frauen geht es auch im Buch, den Frauen aus dem Untergrund. Um zu überleben bieten sie ihren betuchten Kunden Intimität ohne Sex an.
Die Autorin hat in ihrer Dystopie ein glaubhaftes, totalitäres System beschrieben, in dem Frauen lediglich als Gebärmaschinen dienen. Obwohl es im Buch viele Perspektivenwechsel gibt, konnte ich keine Beziehung zu den einzelnen Charakteren aufbauen und auch die Geschichte an sich ist meiner Meinung nach ausbaufähig. Das Ende des Buches kam abrupt und ich hatte noch lange das Gefühl, als würde mir irgendetwas fehlen. Diesmal kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen. Ich habe mir einen feministischen Roman erhofft und doch scheinen die Männer in dieser Welt die Oberhand zu behalten. Schade.