(Über)Leben in Green City

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inyanmni Avatar

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Das Cover des Romans "Die Geschichte der schweigenden Frauen" hat mich auf Anhieb angesprochen, auch die Aufmachung des Buches mit Papieraufschlägen anstatt eines Umschlags gefällt mir gut.

Im Buch geht es um Sabine, die irgendwann in der Zukunft, nach einem verheerenden Krieg und einem für viele Frauen tödlichen Virusausbruch, in der südasiatischen Stadt Green City lebt. Sabine gehört zur Panah, einer Untergrundorganisation, die es Frauen ermöglicht, ein mehr oder weniger selbstbestimmtes Leben zu führen und einem Dasein als Gebärmaschinen zu entkommen. Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Sabine, der Panah-Leiterin Lin, den Ärzten Julien und Bouthain sowie Tagebucheinträgen der Panah-Gründerin erzählt. Dieser Perspektivwechsel hat mir gut gefallen.

Weniger überzeugend fand ich allerdings die Überstürztheit und Auflösung des Geschehens, die mir einerseits zu schnell ging und andererseits ziemlich unbefriedigend war. Außerdem haben sich (vermutlich im Zuge der Übersetzung) einige Tempusfehler eingeschlichen, die zumindest mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Insgesamt hätten der Geschichte meiner Meinung nach hundert Seiten mehr sehr gut getan, um sich für den Spannungsaufbau etwas Zeit zu lassen.