Arrivederci..... Napoli

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Endlich war er da, der 4. und letzte Band! Einerseits traurig, weil das Ende nahte, doch trotzdem voller Neugier stürzte ich mich wieder hinein, in den "Rione" in Neapel. Das Niveau und den Stil des Buches fand ich gleich gut wie in den vorangegangen Teilen.

Zwischen den Zeilen und oft nur in Andeutungen, die Camorra, die Mafia Neapels.
Meiner Meinung nach schreibt Ferrante sehr nah an der Realität .....
Betrug, große Verluste,Tod, Falschheiten....alles wie es jeder von uns kennt, im richtigen Leben. Auch zwischen den Freundinnen Lila und Elena ist es, wie es auch im realen Leben zwischen guten oder besten Freundinnen oft ist...manchmal kann man nicht ohne sie und manchmal hasst man sie! Die beste Freundin hält einem oft einen Spiegel vor, und man sieht dann die Dinge oder Wahrheiten, die man vielleicht gar nicht sehen will.

Der Ton des Buches wird trauriger, Enttäuschungen auf allen Linien, das voranschreitende Alter, Hoffnungslosigkeit. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, in welcher Zeit die Freundinnen leben, damit man die beiden Frauen besser verstehen kann.
Das offene Ende überrascht einen trotzdem, obwohl mit einem Happy End ja sowieso nicht zu rechnen war, man hoffte halt doch noch, dass Lila wieder auftaucht, aber so kann sich jeder selber ausmalen, wie und wo sie sein könnte.....

Für mich war die Geschichte von Lila und Elena ein besonderer Lesegenuss, herausragend aus der riesigen Flut an Literatur, die jedes Jahr erscheint und nach einer Weile werde ich die vier Teile am Stück lesen!