"Meine ganze Welt war Wasser"

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annajo Avatar

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Wie schon bei Maja Lundes Vorgängerbuch spielt die Handlung auf zwei Zeitebenen, wovon eine in der nicht allzu fernen Zukunft liegt, während die andere in der Gegenwart spielt. Hier treffen wir Signe, eine 70-jährige Umweltschützerin, die die erschreckenden Entwicklungen der Gletscher schildert. Trotz der angenehmen, nahezu poetischen Sprache ergreift einen Beklemmung, wenn Signe erzählt, wie weit der Gletscher in den vergangenen Jahrzehnten zurückgewichen ist und für welch dekadente Zwecke daran weiterhin Raubbau getrieben wird. Dementsprechend läuft David mit seiner Tochter 30 Jahre später durch eine ausgedorrte Landschaft, mit dem Ziel der "Wasserländer", jene Länder, die von Stürmen und Regen gepeinigt sind. Ein gewisser Spannungsaufbau geschieht durch die Andeutung, dass er seine Frau und seinen Sohn verloren hat und nun hofft, sie in einem Lager zu finden. Ansonsten ist das Buch bislang eher ruhig, wie auch schon Lundes Buch über die Bienen. Es ist eher unaufgeregt, widmet sich aber wichtigen Themen. Das einerseits, aber auch die äußere Gestaltung lassen in mir den Wunsch aufkommen, dieses Buch zu lesen.