Starke Idee, langweilige Umsetzung

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lysch Avatar

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Ich bin ehrlich gesagt hin- und hergerissen!
Wie schon im Debüt-Roman der Autorin beeindruckt mich die Grundidee und der Mut, das Thema Bienensterben und nun die Wasserverknappung literarisch zu bearbeiten und damit ins Gespräch zu bringen. Beides hochaktuelle und brisante Themen! Und wie schon beim Vorgänger scheitert Maja Lunde auch im aktuellen Roman an der Umsetzung und Ausgestaltung...
Sie kann zwar toll schreiben und hat einen schönen Stil, aber man kann erahnen, dass sie sich (wie im Vorgänger!) in Nebensächlichkeiten der Figurenzeichnungen verirrt und dadurch diese äußerst langatmigen Passagen entstehen (z.B. die langweiligen Monologe von Signe... beim Bienen-Buch waren es die vielen Kinder von William und sein ewiges Jammern und Klagen etc.).
Auch im aktuellen Roman ist der Erzählstrang in der nahen Zukunft spannend und treibt vorwärts, während hingegen die Ereignisse der Gegenwart bzw.Vergangenheit zäh und voll langweiliger Nebenhandlungen sind.
Maja Lunde strickt ihr neues Buch komplett nach der alten Strickanleitung, die mich beim Debüt schon nicht richtig überzeugen konnte - schade!

Von daher vergeben ich 2,5 Sterne (aufgerundet 3) für eine wichtige und tolle Grundidee und eine schöne Sprache, aber dennoch langweilige Umsetzung nach Schema F.