Blå

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kathavoigt Avatar

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Die Blau, das Segelboot von Signe, ist es, die die beiden Generationen verbindet. Die von Signe, die noch versucht zu retten, was längst verloren ist; und die von David und seiner kleinen Tochter Lou, die den Rauchgeruch und das Gefühl von Asche und Staub auf der Haut wohl nie vergessen werden.
Blau ist auch die Farbe des Wassers, um das es im Buch geht. Mehr oder weniger jedenfalls, denn eigentlich hat es ja keine eigene Farbe, sondern "nimmt alles auf [...], mit dem es in Berührung kommt. [...] Wasser spiegelt die Welt."
Und dennoch halten die Menschen nicht inne, begehen den Raubbau für ihren Profit. Die kommenden Generationen werden das Nachsehen haben.
Ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, kann man sagen, dass Maja Lunde wieder ein packender Roman mit diesmal offenem, wenn auch hoffnungsvollen Ende gelungen ist. Bester Lesestoff in einem Sommer wie diesem, wenn man dann auch noch Urlaub in Norwegen macht und die im Buch beschriebenen Gegensätze am eigenen Leib erfährt. Hier Waldbrände, die zum Glück unter Kontrolle gebracht werden können, und Missernten, dort Wasserfälle an jeder Straßenecke.
Die unscheinbaren Bienen aus dem ersten Buch kann man verdrängen, Wasser ist offensichtlicher. Es arbeitet nicht so im Stillen, es ist überall und betrifft uns unmittelbar und allesamt und dennoch:
"Das Wasser gehört uns nicht, niemandem gehört das Wasser."