Die Erwartungen haben sich schnell an den Wasserspiegel des Romans angepasst.

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2017, Signe ist Journalistin und Umweltaktivistin. Sie steht alleine im Leben, niemand kämpft an Ihrer Seite. Niemand nimmt Sie ernst. Doch Signe hat recht. Im Alter von 67 startet Sie Ihren letzten Protest und segelt mit ihm von Norwegen nach Frankreich.

In Frankreich, 24 Jahre später, ist Segeln nur noch eine blasse Erinnerung. Die Warnung Signes ist nun zur Realität geworden. Die Menschen Leiden unter Wassernot und fliehen in den Norden. Nur mit Not können David und Lou den Flammen eines Brandes entfliehen und kommen in einem der zahlreichen Flüchtlingslager unter.

Nach “Die Geschichte der Bienen” habe ich mich sehr auf den zweiten Roman von Maja Lunde gefreut. Die Geschichtsstränge sind wieder aufgeteilt. In den jeweiligen Kapiteln wird abwechselnd von Ihnen berichtet. So Segeln wir in der Gegenwart mit Signe zu dem Ort, an dem in der Zukunft David und Lou das Boot finden werden. Und darum geht es in der einen Hälfte des Buches. Um das Segeln. Immer mal wieder schweift Signe mit Ihren Gedanken in die Vergangenheit ab. Die Protagonisten kommt einem nicht nahe und dieser Part des Romans ist nicht besonders mitreißend.

Auch in der Zukunft passiert anfangs nicht sonderlich viel. David beschreibt das Leben im Flüchtlingslager und auch er schweift immer wieder in die Vergangenheit ab. Allerdings verfolgte ich diesen Teil des Romans mit mehr Interesse. Der Kampf um das Überleben, das Boot und die Situation im Flüchtlingslager bauten immer mehr Spannung auf.

Wie im Vorgängerroman ist das eigentliche Thema nicht ständig präsent, sondern bildet den Rahmen der Geschichte. Auch der Schreibstil und Handlung hinterlässt ein Gefühl als, wäre man unter Wasser getaucht. Es ist ruhig und man kann nicht wirklich erkennen wohin es führen soll. Mit den Protagonisten wartet man auf eine Wendung. Und das bis zum Schluss.