Wie wichtig ist Ihnen ihr Wasser?!

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schildi_88 Avatar

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Die Geschichte des Wassers ein Buch von Maja Lunde, welches bereits durch sein Cover überzeugt. Die Schlichtheit des Covers trifft genau den Kern. Eine einfache Überschrift "Die Geschichte des Wassers" und dann das Bild von einem Boot welches auf dem Trockenem liegt. Sofort wird bewusst das hier etwas fehlt.
Das Buch erzählt zwei Geschichten die am Anfang nicht unterschiedlicher sein können. Signe, eine umweltbewusste, leicht rebellische Seglerin, die mit aller Kraft versucht den Gletscher aus ihrer Heimat zu beschützen. Die Menschen haben kein Auge mehr auf ihre Umwelt, sie nehmen die Veränderungen nicht mehr wahr. Bereits ihre Eltern nehmen verschiedene Stellungen ein und später wird sie immer wieder selber damit konfrontiert. Singe verliebt sich in Magnus, einen Jungen aus ihrem Dorf, beide beginnen eine Beziehung, die Anfang sehr harmonisch ist, doch nach und nach gehen sie verschiedene Wege. Erst im Alter treffen sie sich wieder, als Signe die Eiskisten von Magnus klaut und ihn zur Rede stellen will.
Die zweite Geschichte handelt von David und Lou, Vater und Tochter. Bei einem Brand verloren sie Mutter und Bruder. David und Lou leben in einer Zeit, in der Wasser Mangelware ist. Die Flüsse sind ausgetrocknet, das Meer ist zu salzig um es zu trinken. Dürre ist im Land ausgebrochen. Nach dem Brand wollten sie sich mit Mutter und Bruder in einem Flüchtlingscamp treffen. Doch schnell wird klar, das Beide nicht mehr kommen werden. Der Alltag ist gleich und schon bald ist das Leben erdrückend. Aufregend wird es, als sie ein Boot finden, ein kleiner Hoffnungsschimmer und neue Hoffnungen sind geschmiedet. Doch ohne Wasser kann ein Boot auch nicht schwimmen, sie sind zu weit weg vom Meer. Im Camp bricht Chaos aus, das Personal ist geflüchtet in weitere Camps, das Wasser, Essen, alles wird knapp. David, Lou und später auch Marguerite, in die sich David verschaut hatte, verlassen das Camp und ziehen in das Boot und das Nachbarhaus. Klar ist, dass das Trinkwasser und das Essen nicht ewig reichen kann. Es muss endlich mal wieder Regnen, doch geregnet hat es schon lange nicht mehr. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, sind die gefundenen 12 Kisten mit Wasser.

Das Buch spricht ein aktuelles Thema an und zeigt uns auf was passieren könnte, wenn wir nicht bereits jetzt schon handeln. Die beiden Geschichten spielen in unterschiedlichen Zeiten, doch der Leser wird merken, dass sie mit einander verbunden sind. Durch die Aktualität des Themas, kann sich der Leser schnell in die Geschichten herein denken und sich identifizieren. Wie würden sie sich in einer Ausnahmesituation verhalten. Kein Wasser mehr und sie haben Durst, ein Kind ist auf sie angewiesen. Das Buch können sie nicht mehr weglegen und es packt bereits auf der ersten Seite. Die Schrift auf den Seiten ist schön groß und man kann auch gut bei später Stunde lesen. Eine Orientierung bietet der Name der Geschichte am unteren Bereich der Seite. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Ein Buch mit Wahrheiten.