Großes Kino!

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wortknaeuel Avatar

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In der Fortsetzung von "Meine geniale Freundin" können wir endlich mitverfolgen, wie die beiden Freudinnen Lila und Lenù erwachsen werden. Während die rebellische Lila sich mit ihrer neuen Rolle als junge Ehefrau an der Seite eines gewalttätigen Mannes schwer tut, sucht die ruhige Lenù im Studium nach Antworten auf die Fragen des Lebens. Ganz unterschiedliche Lebensläufe entfalten sich in einer Epoche, die es jungen Frauen nicht gerade leicht machte, sich zu finden und glücklich zu werden. Der Zeitgeist der 60er Jahre im italienischen Arbeitermilieu spielt für die Atmosphäre des Buches eine ebenso große Rolle wie für die Entwicklung der beiden Frauen, deren Freundschaft im Verlauf der Handlung immer wieder auf die Probe gestellt wird.

Auch wenn es keinen dramatischen Spannungsbogen gibt, empfand ich die Lektüre nicht als langweilig, denn die Charakterentwicklung mit all ihren – auch mal hässlichen Seiten wie Neid und Missgunst – wirkt realistisch und nahbar. Es ist schwer zu beschreiben warum, aber das Epos wirkt faszinierend und ich bin gespannt, wie es im dritten Teil weitergehen wird!