Interessante Fortsetzung

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leseprinzessin1991 Avatar

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Im zweiten Teil der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante geht die Geschichte von Lila und Elena weiter. Nachdem mir der erste Teil dieser Tetralogie gut gefallen, wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Nachdem der erste Band so spektakulär endete, hatte ich große Erwartungen an den zweiten Teil. Ich hatte im ersten Band große Probleme mit den vielen Namen und war deshalb froh, dass auch in diesem Buch ein Namensregister zu finden ist. In „meine geniale Freundin“ sind Elena und Lila noch Kinder, daher war die Geschichte aus ihrer Perspektive fantasievoll aber manchmal auch anstrengend. Als Leserin konnte ich mich nicht immer mit den Figuren identifizieren, was bei diesem Buch anders war. Ich finde das Alter, in dem sich die Freundinnen nun befinden, interessanter und ihre Probleme werden sehr anschaulich beschrieben. Ferrantes Schreibstil ist nichts Besonderes, dennoch bleibt die ein oder andere Formulierung im Gedächtnis. Die Beschreibungen der inneren Zerissenheit Elenas und Lilas Kampf um Gleichberechtigung haben mich sehr beeindruckt. Ich finde den Schauplatz Neapel zudem noch immer sehr interessant und war immer wieder schockiert darüber, wie wenig Möglichkeiten der Selbstbestimmung diesen Frauen bleibt, in deren Alltag Gewalt durch Männer selbstverständlich ist. Dennoch sind sowohl Lila als Elena starke Charaktere, die dem Leser die Hoffnung geben, sich doch noch im Leben durchzusetzen.