Eine eigensinnige Freundschaft

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donna vivi Avatar

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Zwei Freundinnen, die Titelhelden Kat und Easy, sind noch Schulmädchen. Sie feiern gern und genießen die Sorglosigkeit der jungen Jahre. Sie brauchen sich und dennoch konkurrieren sie stark.
Verrückte Partys, Dope, dröhnende Musik, verdrehte Augen, Geheimnisse, vorgetäuschte Leichtigkeit, Liebe und Sehnsüchte machen die Leseprobe bunt und interessant. Natürlich spielt dabei auch der etwas ältere Tripp eine Rolle, der ein besonderer Mensch zu sein scheint. Jedenfalls viel anders, als die heranwachsenden, liebeshungrigen Mädchen. Nicht zuletzt gibt es noch eine sehr verletzliche, kiffende Witzfigur, Lothar, den man schätzen und ignorieren lernen muss.
Wie eigensinnig die Freundschaft zwischen Kat und Easy ist, so eigensinnig ist auch die Sprache der Autorin, Susann Pásztor, die sich in den Dialogen sehr schlagfertig erweist und mit viel Humor die Ereignisse in der Vergangenheit und in der heutigen Zeit schildert. Die Charaktere wirken authentisch und spannend, die Nostalgie der 70-er Jahre bezaubert als Kulisse auf der ersten Zeitebene. Kreta in der Gegenwart wirkt im Gegensatz öde, doch die Insel passt perfekt zum alternden Gespann der zwei Freundinnen.
Einfallsreich ist, wie die Geschichte auf dem Ratgeber-Blog von Kat auf einer Weise mit großem Abstand betrachtet wird. Wie die Gespräche zwischen Kat und Easy dann demnächst verlaufen, ob sie weiterhin zögerlich und oberflächlich bleiben oder ob es zwischen den Frauen bald kracht, bleibt noch zu erwarten.