Versöhnung mit der Vergangenheit

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gaudbretonne Avatar

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Ein sehr schönes Cover, eine vielversprechende Inhaltsangabe und eine Leseprobe, die gleich in medias res beginnt und begeistert!
Eine Silvester-Party-Szene in den 70ern zweier bester Freundinnen, die sich sehr mögen und doch irgendwie rivalisieren... Wie es in solchen Situationen von Jugendlichen so ist: Kleine Probleme werden zu großen und dies wirkt hier durch die verwendete Jugendsprache und die kurzen Sätze absolut glaubwürdig. Der Leser fühlt gleich mit Kat mit und sieht Easy mit ihren Augen. Nostalgische Gefühle sind natürlich implizit und verdeutlichen, wie tief sich diese Erfahrungen in das Gedächtnis der Protagonisten verankern.
Wir erleben dann einen Zeitsprung und gleichzeitig einen Stilumbruch: es folgt ein durchaus akademisch- psychologischer Briefwechsel in dem es um Vergangenheitsbewältigung und Aufarbeitung vergangener Liebesbeziehungen geht. Kat führt nun, fast fünfzig Jahre später, einen erfolgreichen Blog für Lebensberatung und erhält eine Nachricht von Easy.
Der dritte Abschnitt, der in der Gegenwart der Frauen spielt, thematisiert nun sprachlich wieder situationsangepasst die Begegnung der ehemals besten Freundinnen, die seit damals keinen Kontakt mehr hatten und jetzt auf der Suche nach der Versöhnung mit der Vergangenheit sind.
Gerade die vielschichtige, innige und zugleich gespaltene Beziehung der beiden macht den Plot unglaublich spannend (Wie geht es mit Kat und Easy weiter? Welche Rolle spielt Fripp? Was ist mit ihm passiert?). Prädikat: überaus lesenswert!