Sogwirkung

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krimielse Avatar

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Tom Rachmans Romane entwickeln eine Sogwirkung durch Geschichte und Stil, der man sich kaum entziehen kann. So ist es auch bei dieser Leseprobe für mich gewesen.
Ein ganz kurz verwirrender Start mit einem Sprung mitten ins Geschehen führt zu dem Beginn einer Kindheitsgeschichte, mit geschickt eingebauten kurzen Blitzlichtern und längeren Erinnerungen, die dem Text viel Spannung verleihen. Eine kleine Schar berühmter Künstler und Kunstsammler, ein avantgardistischer und bereits in Kunstkreisen gefeierter Vater, eine unsichere, viel jüngere und in wahrscheinlich jeglicher Hinsicht hintenan stehende Mutter prägen den ersten Eindruck über das Umfeld des kleinen Pinch.
Höchst interessant und teilweise auch amüsant in Szene gesetzte Charaktere, ein genauer und sicherer Blick auf die 1950er Jahre mit der Aufbruchstimmung in der Kunstwelt und der Rückschrittlichkeit der Männer gegenüber den Frauen, sicherlich hervorragend recherchiert, geben der Leseprobe eine auffallend gute Tiefe und Lebensechtheit.
Der Sog, der sich für mich bei. Lesen entwickelte, hat mich in den Bann gezogen, ich muss die Geschichte komplett lesen, unbedingt.