Die Gesichter

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tigercat666 Avatar

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Pinch lebt mit seinen Eltern in Italien, sein Vater Bear Bavinsky ist ein gefeierter Maler seine Mutter versucht sich ebenfalls als Künstlerin.
Als Bear seine Familie verlässt um wieder einmal mit einer neuen Frau und neuen Kindern von vorne zu beginnen bricht für Pinch eine Welt zusammen. Aber die Liebe und die Ehrfurcht seinem Vater gegenüber lässt nie nach. Pinch gesamtes Leben wird davon bestimmt die Achtung seines Vaters zu gewinnen und seine eigene Bestimmung zu finden.

Meine Meinung:
Selten hat mich ein Protagonist so wütend gemacht wie Bear Bavinsky, egoistisch, gedankenlos, arrogant, sind die ersten Worte die mir zu ihm einfallen, immer nur auf sich schauend, verletzt er seine Frauen und Kinder. Im Klappentext wird erwähnt das Pinch sein Lieblingssohn sei, wohl eher war er der Sohn der ihm am wenigsten entgegenzusetzen hatte, weil er so sehr nach der Liebe und Anerkennung seines Vaters gierte das es beim Lesen schon fast weh tat und sein eigenes Ich, seine Fähigkeiten und Begabungen nicht erkannte. Selbst als Pinch sein Talent erkennt, stellt er es in den Dienst seines inzwischen verstorbenen Vaters um dessen Andenken aufzupolieren.
Hat mir Pinchs Geschichte gefallen? Nein, wie sollte sie auch, Pinch scheitert in allem was er tut, seine Ehe geht nach kürzester Zeit den Bach runter, beruflich tritt er auf der Stelle und immer ist er getrieben von der Sehnsucht nach der Anerkennung seines Vaters, die ihm dieser eher gedankenlos als willentlich verwehrt.
Aber das Buch hat mir gefallen, es ist so abseits meiner normalen Lesegewohnheiten, das ich gar nicht anders konnte als es zu genießen.
Die Gesichter war mein erster Roman von Thomas Rachman, aber sicher nicht mein letzter.