Das Leben, ein kaputtes Auto, das sie die Küste hochschiebt

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medsidestories Avatar

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Die Sprache dieses Romans hat mich eingesogen, als wäre da ein Unterdruck zwischen den Buchseiten. Ich hänge der Erzählerin förmlich an den Lippen, wenn sie von ihrer Heimat und ihren Freundinnen berichtet. Das alles auf eine kindlich naive und gleichzeitig schonungslos ehrliche Art und Weise. Ich mag, wie die Autorin in ihrem Text das Leben beschreibt. Welche Bilder sie für die Gefühle ihrer Protagonisten findet, wie sie in wenigen Worten Familienkonstrukte greifbar macht. Wenn sie zum Beispiel von der Mutter einer Freundin erzählt, die gebrochen ist vom Tod ihrer ersten Tochter, und dann von einem imaginären Auto spricht, dass diese jeden Tag eine Straße hochschiebt. Dann ist das in meinen Augen ein unfassbar starkes Bild. Diese Art von Sprache will ich in einem Buch lesen!

Außerdem finde ich die Plotidee unfassbar spannend und aktuell. Mir gefällt die Retro Seaside Atmosphäre, die erzeugt wird, und das ein ganz leichter unterschwelliger Hauch von Spannung und vielleicht sogar Thriller in der Luft liegt. Für solche Romane brenne ich eigentlich immer und das scheint auch dieses Mal nicht anders zu sein.

Ich bin unglaublich gespannt auf "Die Gezeiten gehören uns" und möchte es im Laufe dieses Frühjahrs unbedingt lesen. Nach der Leseprobe steht es ganz weit oben auf meiner Liste. Ich will nämlich unbedingt wissen, was da vor sich geht und welche Art von Geschichte hier erzählt wird.