Geniales Buch! Hab viel gelacht!

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danib83 Avatar

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Was macht ein Dinosaurierskelett mit einer roten Baskenmütze und einer Triangel in der Hand am Cover eines Jugendbuches?* Zugegeben, sofort aufgefallen sind mir diese Dinge nicht, als ich das Werk von Susin Nielsen in der Übersetzung von Anja Herre in die Hand genommen habe, um darin den jungen Wilbur Hernandez-Schott kennenzulernen. Er lebt gemeinsam mit seinem Hund und den Mumps in einem Häuschen in Kanada, sein Nachbar Sal ist auch sein bester Freund – und diesen braucht er auch, denn sonst sieht es eher bescheiden aus mit Freundschaften in Wils Leben. Wilburs Erzfeind ist Tyler Kertz. Dieser Schüler verpasst Wil einen sehr unschönen Spitznamen, den bald die ganze Schule verwendet. Bei einem Schüleraustausch mit Paris wird Wil eine weibliche Person zugeteilt – er hat den Namen ‚Charlie‘ einfach als Männername abgetan. Er verliebt sich in sie – ob es gut ausgeht, verrate ich hier natürlich nicht 🙂

Die Mumps sind derzeit wohl noch eine Seltenheit in der Kinder- und Jugendliteratur, den Mum und Mup sind beide die Mütter von Wil und somit seine Eltern. Wils zweiter bester Freund Alex ist homosexuell und eine Klassenkameradin war früher ein Bub. Mit Klischees wird weitesgehend aufgeräumt, die „Speckröllchen“ der Kids abgeschwächt, indem es als Ziel gielt, das eigene Selbstvertrauen zu erhöhen und sich selbst zu lieben und zu schätzen.

Daneben gibt es immer wieder Gedichtauszüge aus Wils fiktiven Büchern. Für mich war es eine sehr schnelle, witzige Lektüre, die – so hoffe ich – vielen Jugendlichen Mut machen kann, zu sich selbst zu stehen und für Freunde da zu sein, egal was andere darüber denken.

*Baskenmütze: Wil setzt sie auf, als er in Paris ist – Charlotte sagte dazu kurz und bündig: „Non!“
Triangel: Das ist Wils Instrument in der Schulband
Dinosaurier: Museumsbesuch mit Sal – auf dem Boden liegend ein Dinosaurierskelett betrachten.