Wilbur rocks!

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murphy12 Avatar

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Dieses Jugendbuch hat mich sofort überzeugt. Nachvollziehbar und realistisch werden die Probleme des 14 jährigen Wilbur erzählt. Mit klaren Worten und in schöner Sprache wird diese Geschichte vorgetragen. Besonders gefallen hat mir der Beginn der Kapitel, bei denen jeweils einige wenige Zeilen aus Gedichten von Wilbur gezeigt werden. Auch die in Schreibschrift und im Seitenlayout geschriebenen Briefe innerhalb der Geschichte stellen einen Blickfang da und unterstützen die Geschichte dadurch.
Wilbur ist inzwischen 14. Die Erzählung beginnt in der Vergangenheit, als er 12 war und nach einem Umzug mit seinen Müttern erstmals in eine Schule geht. Bislang war er zu Hause unterrichtet worden. Er hat kaum Freunde, außer seinem Nachbarn Sal, der allerdings bereits Rentner ist. In diesem ersten Schuljahr wird die Fehde zwischen Wilbur und einem Mitschüler Tyler begründet. Wobei die Anfeindungen und die Aggressionen insgesamt ausschließlich von Tyler kommen. Wilbur ist einfach nett, etwas weltfremd, durchschnittlich ansehnlich, unsportlich und etwas altmodisch. Ich finde ihn großartig.
Er hat mit Problemen verschiedenster Art zu kämpfen. Er muss damit zurechtkommen, dass sein einziger Schulfreund Alex nun einen Partner hat und deshalb nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbringt. Zudem unterhält er weiterhin eine enge Freundschaft mit Sal. Dieser hat jedoch, so wie die Mütter von Wilbur Geldsorgen, die auch immer wieder eine Rolle spielen. Wilbur arbeitet in einem Sandwich- Laden zum Mindestlohn, obwohl er bereits 1 Jahr dort arbeitet und auch „befördert“ wurde. Ihm widerfahren viele Ungerechtigkeiten, doch er schafft es mit Hilfe von Freunden und Familie sein Selbstbewusstsein und auch seine körperliche Präsens zu verbessern. Kein Verbiegen und auch kein Verstellen, nur ein vorsichtiges Optimieren.
Diese Entwicklung von Wilbur gefällt mir sehr, da nicht einfach durch eine wundersame Fügung plötzlich alle Probleme verschwinden und er wunderschön und durchgestylt alles erreichen kann. Es ist überwiegend und insbesondere eine Änderung in der Einstellung von Wilbur sich selbst gegenüber. Diese Änderung geht mit Selbstironie und auch mit einigen Rückschlägen einher.
Ich wurde mit Witz, Charme und einer wunderbaren Hauptperson, die eine realistische Entwicklung durchläuft, gut unterhalten. Und habe das nächste Buch dieser Autorin bereits bestellt.