Atmosphärisch
1944: Auf der abgeschiedenen Hallig Südfall nimmt die 80-jährige "Hallig-Gräfin" einen englischen Piloten auf, der mit seiner Maschine im Wattenmeer abgestürzt ist.
Dieser Roman hat mich als Norddeutsche von Beginn an in seinen Bann gezogen. Irma Nelles schafft es, die besondere Atmosphäre des Wattenmeers einzufangen, was bei mir sofort Erinnerungen an viele Urlaube an der Nordsee wachgerufen hat.
Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, was hervorragend zur norddeutschen Mentalität passt.
Die Charaktere sind eher wortkarg, die Handlung entwickelt sich langsam und mit Bedacht. Genau das fand ich passend, obwohl die Geschichte anders verläuft, als ich es anfangs erwartet hatte. Die Autorin greift viele Themen auf, wie die bewegte Vergangenheit der Gräfin, was ich interessant, aber teilweise auch etwas überladen fand.
Ein Highlight für mich waren die vielen Dialoge auf Plattdeutsch. Sie gaben den Figuren eine besondere Authentizität. Die Interaktion zwischen der Gräfin und dem Piloten hätte jedoch etwas intensiver sein können, besonders in Bezug auf die kritische Einstellung der Gräfin zum Krieg. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und Auseinandersetzung gewünscht.
Die Erzählung erstreckt sich nur über wenige Tage und endet ziemlich offen. Das lässt Raum für Interpretationen, hat mich aber auch etwas ratlos zurückgelassen.
Insgesamt ist es ein sehr atmosphärisches und gelungenes Debüt, das mir trotz kleinerer Schwächen gut gefallen hat. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.
Dieser Roman hat mich als Norddeutsche von Beginn an in seinen Bann gezogen. Irma Nelles schafft es, die besondere Atmosphäre des Wattenmeers einzufangen, was bei mir sofort Erinnerungen an viele Urlaube an der Nordsee wachgerufen hat.
Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, was hervorragend zur norddeutschen Mentalität passt.
Die Charaktere sind eher wortkarg, die Handlung entwickelt sich langsam und mit Bedacht. Genau das fand ich passend, obwohl die Geschichte anders verläuft, als ich es anfangs erwartet hatte. Die Autorin greift viele Themen auf, wie die bewegte Vergangenheit der Gräfin, was ich interessant, aber teilweise auch etwas überladen fand.
Ein Highlight für mich waren die vielen Dialoge auf Plattdeutsch. Sie gaben den Figuren eine besondere Authentizität. Die Interaktion zwischen der Gräfin und dem Piloten hätte jedoch etwas intensiver sein können, besonders in Bezug auf die kritische Einstellung der Gräfin zum Krieg. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und Auseinandersetzung gewünscht.
Die Erzählung erstreckt sich nur über wenige Tage und endet ziemlich offen. Das lässt Raum für Interpretationen, hat mich aber auch etwas ratlos zurückgelassen.
Insgesamt ist es ein sehr atmosphärisches und gelungenes Debüt, das mir trotz kleinerer Schwächen gut gefallen hat. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.