Die böse Welt

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Jürgen Todenhöfer - Die große Heuchelei
Jürgen Todenhöfer, ehemaliger CDU Politiker, Journalist und Reisender schreibt erneut und wie gewohnt sehr energisch über die Kriege dieser Welt und wie wir als westliche Bewohner damit umgehen und darauf hinab blicken. Dabei geht er vor allem auf die Kämpfe in der Region des Mittleren und Nahen Ostens ein und erwähnt Katastrophen wie die der Rohingya nur in einem kurzen Kapitel. Dabei kritisiert er v.a. die westlichen Länder, die helfen könnten, es jedoch nicht wollen oder sich lieber um andere Dinge kümmern. Dabei kritisiert er alles und jeden, klammert so jedoch auch viele aus, die sich kümmern und versuche eine bessere Welt zu schaffen. Ich stimme Todenhöfer in sehr vielen Punkten zu und finde es großartig, dass er mit den Erlösen seines Buches v.a. Kindern in diesen Gebieten hilft. Das macht ihn natürlich auch in einer gewissen Hinsicht unangreifbar. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich mit seinen Aussagen viel anfangen, aber nicht wie er sie geschrieben hat. V.a. zu Beginn seines Buches schreibt er sehr energisch, fast schon brutal. Das gibt sich immer weiter im Buch, jedoch bleibt er bei einem sehr kurzen und knappen Schreibstil und streut immer wieder Geschichten einzelner Opfer ein. In meinem Hinterkopf war jedoch auch immer der Zweifel und der Gedanke, dass er als ehemaliger Politiker doch eigentlich etwas hätte tun können. Es ist sehr ehrenwert wie er im Moment hiflt, aber solange die große Politik sich nicht darum kümmert, ist es - wie er selbst schreibt - nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Todenhöfer selbst gibt jedoch keinen wirklich Hinweis, was genau man neben persönlichem Engagement tun könnte. Daher bleibe ich ein wenig desillusioniert und wütend auf unsere Welt zurück.