Ein unglaublich wichtiges Buch

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Ich habe bereits "Inside IS" von Jürgen Todenhöfer gelesen und bereits von diesem Buch so fasziniert und schockiert gleichermaßen, dass klar war, dass ich auch "Die große Heuchelei" lesen musste. Wieder einmal nimmt uns Todenhöfer mit in die Krisengebiete der Welt und zeigt uns diesmal, wie das Leben dort wirklich aussieht und was die "Hilfe" des Westens dort angerichtet hat.

Schon nach den ersten Seiten zieht der Schreibstil Todenhöfers den Leser in den Bann, denn er versteht es, sowohl durch Sachlichkeit als auch durch Emotionalität und Eindringlichkeit die Situation in den Kriegsgebieten dieser Welt darzustellen und begreiflich zu machen. Immer wieder schwingt dabei unterschwellig der Ruf nach Humanismus mit - oder vielmehr der empörte Aufschrei. Denn was Todenhöfer hier erzählt ist genau das: empörend.

Todenhöfer deckt nicht nur auf, wie die westliche Politik seine Bevölkerung mit Lügen dazu bringt, einen Kriegseinsatz nicht nur in Ordnung zu finden, sondern in dem Glauben zu lassen, etwas Gutes damit zu tun. Er deckt jedoch genauso auf, wie die Medien sich von diesen Lügen blenden lässt, wie wenig sie kritisch hinterfragen und damit zum Sprachrohr der Politik werden und die Lügen unter die Bevölkerung bringen.

Todenhöfers Buch rüttelt auf, man möchte aktiv werden und irgendetwas tun, um zu helfen - und das ist vielleicht die einzige Schwachstelle des Buchs, nämlich die fehlende Antwort auf die Frage: Was kann ich als Einzelner tun, um so etwas in Zukunft zu verhindern? Mit dieser Antwort (und darauf gibt es ganz sicher eine) könnte eine Bewegung entstehen, könnte sich wirklich etwas ändern, wenn wir dafür kämpfen.

Nichtsdestotrotz bleibt Todenhöfers Buch aber auch so wie es ist ein wichtiges Buch mit einem Appell vor allem an die Politiker und Journalisten dieses Landes.
Meine Empfehlung: Lest dieses Buch!