Das moderne Island

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
yellowdog Avatar

Von

Die grüne Bluse meiner Schwester in ein typischer moderner Island-Roman, mit einem selbstbewussten Ton, der viel mit Ironie arbeitet.
Nach dem Tod ihres Vaters will Frida ihr Leben ändern. Sie will nicht mehr in der Parfümerie arbeiten, stattdessen lieber Journalistin werden, was nicht ganz einfach ist. Bemerkenswert ihr erstes Bewerbungsgespräch.
Gerdur Kristnys Stärke sind u.a. originelle Einfälle, z.B. dass zur Beerdigung fälschlicherweise eine Geburtstagstorte geschickt wird oder z.B. die Passagen, in der eine fiktive Folge der Bill Cosby-Show imaginiert wird.

Manchmal war mir die forsche Protagonistin aber auch nicht sehr sympathisch, sie wirkt oft kaltschnäuzig, manchmal sogar oberflächlich. Nicht zuletzt beginnt sie ihre neue Stellung auch mit einer Täuschung. Dann wieder hat sei eine gute Auffassungsgabe.

Ich glaube, dass Die grüne Bluse meiner Schwestern nur vordergründig eine Anti-Familien-Geschichte ist. Es gibt trotz viel Streiterei auch viele Erinnerungen, in dem doch Familienzusammenhalt gab. Frida erinnert sich immer wieder an bestimmte Familienszenen der Vergangenheit, angerührt hat mich zum Beispiel Gubbas Geburtstagsfeier, die so schiefging.

Gegen Ende des Romans habe ich auch den Eindruck, dass Frida dabei ist sich weiter zu entwickeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen.