Die grüne Bluse meiner Schwester

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Der Roman „Die grüne Bluse meiner Schwester“ von Gerdur Kristny erschien im November 2013 im Listverlag. Die Übersetzung aus dem Isländischen erfolgte durch Tina Flecken.
Die Protagonistin Frida ist Mitte 20 und arbeitet zu Beginn des Buches in der Parfümerie ihrer Freundin Aslaug. Neben ihrer Schwester Gubba und deren Sohn Gunnar Birnir spielen auch Fridas Mutter und ihr Vater, der zu Beginn des Buches verstorben ist eine Rolle. Des Weiteren trifft der Leser auf Arna, die Schwester von Aslaug und Chefin der Zeitung Nachrichten. Außerdem tritt das Team der Wochenblatt-Redaktion, bestehend aus Johann, Steini, Tomas, Villi und ein paar anderen auf.
Der Roman spielt im heutigen Island. Der Vater von Frida ist gerade gestorben und ihre Mutter und Schwester scheinen nur das Erbe im Sinn zu haben. Für Frida ist nichts mehr wie es vorher war, denn trotz seiner schwierigen Eigenschaften war der Vater ihr das liebste Familienmitglied. Ausgelöst durch seinen Tod gibt sie ihre Stelle in der Parfümerie auf und nimmt ein Jobangebot bei der Zeitung Nachrichten an. Sie soll sich als Sommer-Aushilfe bei der Konkurrenzzeitung Wochenblatt einstellen lassen und darüber einen Geheimartikel schreiben.
Das Thema des Buches ist grob mit dem Streben nach Zufriedenheit im Leben zusammenzufassen.

Der Inhalt des Buches ist für mich nicht klar nachvollziehbar geworden. Ursprünglich machte die Leseprobe den Eindruck, als würde es um eine Familiengeschichte gehen, die sich zum Ende des Buches auflöst. Das war, meines Erachtens, nicht der Fall. Inhaltlich verfolgte das Buch zwei Handlungsstränge parallel: auf der einen Seite die verzwickte Familienbeziehung, die Frida mehr und mehr zur Außenseiterin ihrer Familie machte, auf der anderen Seite die Geschichte rund um den geheimen Artikel. Diese beiden Handlungen wurden nicht stimmig miteinander verwoben, sodass bei mir als Leser Verwirrung über das eigentliche Anliegen der Autorin zurückblieb.
An ihrem Schreibstil und den verwandten Stilmitteln zeigten sich keine Besonderheiten, der Text konnte flüssig und ohne Probleme gelesen und verstanden werden, sobald man sich mit den schwierigen Begriffen, Namen und Straßenbezeichnungen aus der isländischen Sprache arrangiert hatte.
Der erste Eindruck des Buches war der von einer interessanten Lebensgeschichte, unterfüttert mit einer Prise Familiendrama und einem Fünkchen Witz. Meine Erwartungen an das Buch waren entsprechend und konnten leider nicht erfüllt werden. Der Gesamteindruck des Buches ist eher farblos und die Geschichte wird mir eher nicht im Gedächtnis bleiben.
Insgesamt würde ich „Die grüne Bluse meiner Schwester“ nicht noch einmal lesen bzw. nicht in meinem Freundeskreis weiterempfehlen. Für mich persönlich haben sich die Erwartungen an das Buch, wie oben schon beschrieben, nicht erfüllt. Allerdings fand ich es ganz erfrischend mal etwas zu lesen, das in Island spielt. Das war aber auch schon der größte Überraschungseffekt des Buches. Wenn es die Autorin schafft, die Handlungen beim nächsten Buch konsequenter miteinander zu verweben würde ich aber einen erneuten Leseversuch wagen.