Familie und andere Katastrophen

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sarah_catherine Avatar

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Frida ist gerade 25 Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Anders als zu ihrer Mutter hatte sie ein sehr enges Verhältnis zu ihm und leidet sehr unter seinem Verlust. Fridas Mutter und Fridas Schwester Gubba wiederum bilden eine sehr enge Einheit, und was immer auch ist, die Mutter schlägt sich auf Gubbas Seite. So machen die beiden zusammen mit Gubbas Sohn Gunnar Birnir eine Reise in den Süden, ohne Frida auch nur zu fragen, ob sie vielleicht dabei sein möchte.
Frida vergräbt sich währenddessen mit ihrer Trauer eine Weile, ehe sie beschließt, in ihrem Leben einiges zu ändern, zuallererst den Job. Sie bewirbt sich bei einer Zeitung. Arna, die Chefin, nimmt sie freundlich auf, jedoch anders als Frida es gedacht hatte. Arna möchte, dass Frida sich in eine andere Zeitschrift einschleust, um dann später in Arnas Zeitung darüber zu schreiben, wie dort so gearbeitet wird. Arna erhofft sich davon wohl eine brisante Story, doch nach anfänglichen Schwierigkeiten fühlt Frida sich in ihrer neuen Redaktion sehr wohl. Sie freundet sich ein wenig mit den neuen schrulligen Kollegen an, und als sie eine interne Information vertraulich an Arna weitergibt und diese sie dann direkt veröffentlicht, merkt Frida, dass Arna nicht so nett ist wie es schien.
An der Familienfront muss Frida damit kämpfen, dass Mutter und Schwester nicht nur die Habseligkeiten des Vaters untereinander aufteilen und Frida kaum mit einbeziehen. Als sie auch noch herausfindet, dass die beiden den Urlaub von dem Sparbuch des Vaters bezahlt haben, das Frida erben sollte, platzt ihr endgültig der Kragen.
Nur den Kontakt zu Gunnar Birnir will Frida halten. Sie trifft sich allein mit ihm und entlockt ihm ein Geheimnis, das schwer auf seinen Schultern lastet...

"Die grüne Bluse meiner Schwester" ist ein Roman, der für mich lange vor sich hin geplätschert ist. Fridas Mutter und Schwester gehen einem recht schnell auf den Geist mit ihrem Getue, und die Ausgeschlossenheit von Frida wird sehr gut vermittelt. Die Geschichte hat einige traurige, aber auch lustige und skurrile Momente, und ist insgesamt unterhaltsam. Ich habe mich beim Lesen lange gefragt, wieso die Autorin damit in Island für "Furore" gesorgt hat, wie es der Klappentext besagt. Am Ende wird es ganz klar und nachvollziehbar. Das Leben schreibt eben die besten Geschichten. Nicht immer sind sie von Anfang bis Ende spannend, aber der Umgang miteinander nimmt bisweilen erschreckende Züge an. Genau das macht dieses Buch aus.