Familienleben auf isländisch

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
melange Avatar

Von

Zum Inhalt: Die junge Isländerin Frida beschreibt ihr Familienleben und die Klippen, die es im Zusammensein mit Eltern, Schwester und Neffen zu Umschiffen gilt. Besonders traurig wird das Fehlen des Familienzusammenhalts, als der Vater stirbt.

Zum Cover: Ein fröhliches Grün dominiert und gaukelt Wärme und Zufriedenheit vor, die sich innerhalb der Buchdeckel nicht finden lassen.

Mein Eindruck: Kurz vor Schluss schreibt die Autorin einen perfekten Satz: "Die Geschichte zog sich ganz schön in die Länge." Treffender lässt sich dieses Buch fast nicht beschreiben. Wenn das "typisch isländisch" sein soll, ist "typisch isländisch" nichts für meinen literarischen Gaumen. Humor, Lebensfreude und Menschen, die einem ans Herz wachsen oder deren Lebensweg interessieren könnte, - all das fehlte mir bei diesem Roman.
Gerdur Kristny lässt die Ich-Erzählerin Frida mit der Beerdigung ihres Vaters beginnen. Frida beschließt, ihren Job zu kündigen, um "irgendetwas" anzufangen und dieses Gefühl lässt einem bei dem ganzen Buch nicht los. Es wirkt "irgendwie" dahingeschrieben, abwechselnd in der Gegenwart, in der sich Frida als Journalistin versucht und der Vergangenheit, die einige unzusammenhängende, nicht in chronologischer Reihenfolge und eher weniger als mehr spektakuläre Szenen aus dem Familienleben enthält. Die Figuren sind dabei so farblos, langweilig und unsympathisch dargestellt, dass ich mir bei keiner die Mühe machte, sie mir ernsthaft vorstellen zu wollen. Die fremdklingenden Namen führten zusätzlich zu einem Stocken im Lesefluss, was jedoch für die aufkommende Langeweile unerheblich war. Es reihten sich einfach zu viele Belanglosigkeiten an unangenehme Vorfälle und erst zum Schluss kam etwas Schwung in die Geschichte, - für meinen Geschmack eindeutig zu spät.

Fazit: Die grüne Bluse spielt genauso wenig eine Rolle in dem Buch wie dieses für mich.

2 Sterne für das gelungene Ende