Fridas Weg

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giselle74 Avatar

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Fridas Vater ist gestorben und mit ihm die einzige Person in der Familie, die Frida wirklich etwas bedeutet. Die Trauer führt zu einem Umbruch in ihrem Leben. Sie kündigt den Job als Verkäuferin und wird Journalistin für ein "Käseblatt"...
Nach und nach liest man Bruchteile aus Fridas Vergangenheit, man erfährt von der Tablettensucht der Mutter, den Wutanfällen des Vaters und von Fridas Sucht nach einer heilen Welt. Außerdem berichtet sie über ihr Leben in der schreibenden Zunft.
Gerdur Kristny beschreibt eher lakonisch, sehr ruhig und durchaus mit Humor den Lebensweg einer Mittzwanzigerin in Island. Melancholie klingt durch, Alltagszwänge und Zukunftsfragen. Das Ganze wirkt wie ein willkürlich ausgesuchter Ausschnitt. Es hätte auch ein Zeitraum zehn Jahre später sein können oder drei Jahre früher. Auf mich wirkt dieser Roman zwar gut lesbar, aber leider auch ziemlich belanglos. In der Redaktion passiert nicht viel Spannendes, Familienzwiste bringen keinerlei Änderungen im Alltagstrott, Frida setzt sich nirgends durch, hat keine größeren Zukunftspläne, alles plätschert so vor sich hin...
Vielleicht hatte ich nach den ersten Seiten zu hochgesteckte Erwartungen, schließlich ist "Die grüne Bluse meiner Schwester" Gewinner des Halldor-Laxness-Literaturpreises und das wird seine Gründe haben. Ich habe nicht herausgefunden, welche das wohl sein könnten und bleibe eher gelangweilt zurück.