Wenn Familie nervt ...

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harriots bookworld Avatar

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Der Roman "Die grüne Bluse meiner Schwester" ist kein klassisches Buch zum Thema Familie und Heile Welt sondern es geht um Frieda, die ihren Vater verloren hat und scheinbar allein steht.
Ihre Mutter, Ihre Schwester und deren Sohn reisen auf Kosten von Friedas Erbteil und zudem ohne Frieda nach Mallorca und machen dort gepflegt Urlaub.
Im Laufe des Buches wird immer mehr klar, wie Friedas Mutter zu Ihrer Tochter steht. Scheinbar überfordert bekam sie Frieda und deren Schwester. Dabei hat sich schließlich mehr oder weniger mit ihren Kindern abgefunden und in der ältesten Tochter eine solala Freundin gefunden während Frieda immer mehr aus Gleis geschoben wurde.
Sie fühlt sich missverstanden, ausgegrenzt und hat sich ihren eigenen Worten und Gefühlen nach, nie wirklich mit ihrer Mutter verbunden gefühlt. Dieses Gefühl des "Nichtliebens", des "Nichtgeliebtsein" zieht sich durch das ganze Buch... . Zwar schreibt die Autorin auch von Friedas normalen alltäglichen Leben und wie sie versucht aus dem Alltagstrott auszubrechen, sich zu verändern, um sich weiter zu entwickeln, aber es kommt immer wieder auf den Familienkonflikt zurück und geht deutlich auf die Gefühle Friedas an. Das Buch wirkt eher wie eine Therapie als ein heiterer Roman und macht auf mich einen sehr realistischen Eindruck.
Der Roman ist alles in allem wirklich toll geschrieben und hat mir sehr gefallen auch wenn das Thema etwas bedrückender ist. Dennoch vergebe ich volle Punktzahl und bin definitiv neugierig auf diese Autorin geworden!