Das Cover hat übezeugt, der Inhalt war aber leider nur OK

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wika-chan Avatar

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Anfangs empfand ich die Sprache als zu modern und umgangssprachlich. Dennoch passt sie perfekt zu dem Thriller, der in Berlin spielt. Aus diesem Grund entschloss ich mich trotz meines ersten durchwachsenen Eindrucks dazu, das Buch zu lesen. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass mich der Schreibstil auf Dauer stören könnte - und genau das tut er auch. Nicht nur die direkte Rede, sondern der gesamte Stil ist in einer für mich unschönen Sprache verfasst. Ist das wirklich die heutige Jugendsprache? Ich denke nicht, denn es ist schon sehr extrem, was der anonyme Autor dort schreibt. Keine vollständigen Sätze, gepaart mit schlechtem Englisch und zahlreichen Wiederholungen. Aus diesem Grund empfand ich die Geschichte als zwar sehr brutal, aber nicht als spannend.

Die Hauptfiguren erschienen mir oberflächlich und unsympathisch. Zwar mochte ich Nihals coole und toughe Art, aber nicht ihr Umgang mit anderen Menschen. Saad wirkte zunächst wie ein Softie und kümmerte sich gut um seine Tochter Leila, aber auch er hatte etwas, das mir nicht gefiel. Daher fiel es mir schwer, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Leila wiederum schaffte es zwischendurch, meine Sympathie zu gewinnen, aber das allein reichte nicht aus, um das Buch für mich zu retten.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Nihal, Saad und Brasch erzählt, was normalerweise mein Interesse weckt. Allerdings las ich die Passagen von Brasch lediglich quer, da sie mich abstießen und langweilten. Und das gilt für das gesamte Buch. Es konnte mich weder überzeugen noch fesseln.