Das Licht im Dunkel

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justm. Avatar

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Ein Mann und seine kleine Tochter, die nicht nur wirken, als seien sie auf der Flucht. Und eine angehende Polizeikommissarin, die in einen Fall gerät, der vielleicht doch größer ist, als es den Anschein vermittelt.
Die beiden Erwachsenen sollten eigentlich keinerlei Überschneidungspunkte haben und doch laufen sich Saad und Nihal ein ums andere Mal über den Weg. Aus Zufällen wird bald mehr.

Kim Koplin schickt mit "Die Guten und die Toten" einen rasanten Hauptstadt-Thriller ins Rennen, der dermaßen schnell in der Handlung ist, daß man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.
Dabei bleibt keine Zeit für wörtliche Rede; alles was gesagt wird, wird lediglich mit Gedankenstrichen markiert. Da muß man sich dran gewöhnen. Man hat bei dem Tempo aber auch keine andere Wahl. Und irgendwann ist es auch nicht störend, sondern paßt sich dem rauen, ungeschönten Ton Berlins an.

Obwohl ich eigentlich keine großen Verschwörungen oder politischen Verwicklungen in "meinen" Krimis oder Thrillern mag, so hat mich dieser Aspekt hier wenig gestört. Koplin zieht ihr / sein Ding durch und läßt sich diesbezüglich nicht aus der Ruhe bringen.
So entsteht eine kompakte Geschichte, in der von den Figuren nicht viel preisgeben wird, aber von den Wichtigen doch genügend, so daß man mit ihnen mitfiebern kann.

Die Lovestory zwischen Saad und Nihal hätte für meinen Geschmack ruhig ein bißchen weniger "zart", als beworben, sein dürfen, aber alles in allem ist es eine runde, kleine Geschichte, die trotz einiger beinahe schon absurder Zufälligkeiten, vermutlich dennoch genauso hätte stattfinden können.

Und so ist dieses Buch, ähnlich wie die Geschichte zwischen den beiden Hauptfiguren, ein Licht im Dunkel des Meers an Krimis und Thrillern auf dem Markt.