Gewöhnungsbedürftig, aber fesselnd

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siwel Avatar

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Zarte Lovestory und Hardcore Kriminellen Ballett in einem hat mich hier aufmerksam werden lassen. Das Pseudonym Kim Koplin war aber fast genauso spannend. Hat er/sie doch bereits mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben und heißt nicht wirklich so. Ich habe keine Ahnung wer dahinter steckt, Thriller sind aber eines meiner bevorzugten Genres und so habe ich hier zugegriffen. Das Cover will hier ebenfalls erwähnt werden.Die zwei Personen im Lichtstrahl des Wagens und die knalliggelbe Schrift des Titels ziehen den Blick an.
Es handelt von der jungen Kriminalkommissarin Nihal und dem Charlottenburger Parkhausmitarbeiter Saad, die eine Leiche im Luxusschlitten eine zugekoksten Staatssekretärs zusammen führt. Der Thriller bietet viel von dem was man so kennt, Killer, Waffenschmuggler, Dealer, Saudis und Gauner. Der Ort des Geschehens passt auch, Berlin. Eigentlich ist mir schon ziemlich früh klar geworden, was hier abläuft. Es gibt allerdings im Laufe der Geschehnisse immer wieder interessante und spannende, manche sind auch etwas skuril und abgefahren, Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte.
Die Charaktere Nihal, die ihre Wut, ihr Leben und ihren Bruder nicht im Griff hat, sowie Saad, ein liebevoller Vater mit Dreck am Stecken, mag ich nicht als Freunde haben. Beide sind mir zu wenig ausgearbeitet und sind irgendwie farblos geblieben.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, jugendhaft, mit kurzen Sätzen, jedes Kapitel fängt mit dem Namen des Erzählers an. Man weiß also immer genau um wen es sich gerade handelt. Dadurch gestaltete sich das Lesen für mich auch ziemlich temporeich, die 252 Seiten waren schnell gelesen. Wer mal einen etwas anderen Thriller lesen will, der ist hier richtig aufgehoben.