Überzeugender Thriller

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lottifrosch Avatar

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Der Thriller "Die Guten und die Toten" des mir bisher unbekannten Autoren Kim Koplin ist ein in der Paperback-Ausgabe ca. 255 Seiten langes Buch, welches 2023 erstmals im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Das Cover überzeugt dabei einerseits durch Schlichtheit, andererseits hat es mich aber direkt auch an einen Agenten-Film erinnert, da ein Mann und eine Frau im schummrigen Licht eines Autoscheinwerfers zu sehen sind. Im Buchhandel aufgefallen wäre mir das Cover allerdings nicht unbedingt - was vielleicht auch daran liegt, dass das Buch etwas dünn im Vergleich zu denn 300-400 Seiten langen Vergleichen aus demselben Genre ist. Der Klappentext sowie die Leseprobe haben mich gleich angesprochen, denn beides ist in einem sehr direkten, deutlichen und schonungslosen Schreibstil formuliert.

Zum Inhalt: Kriminalkommissarin Nihal Khigarian ist Berufsanfängerin und hat dann gleich einen sehr aufregenden Fall zu lösen: Im Auto eines bekannten Politikers, der ab und an ein Drogenproblem hat, wird eine Leiche gefunden. Die Ermittlungen führen in ein Parkhaus, wo Nihal auf den Parkwächter Saad trifft. Beide haben sich wenige Tage zuvor bereits durch einen Zufall getroffen und ermitteln fortan gemeinsam in der Sache. Doch wie tief kann Saad vordringen, ohne in seine Vergangenheit zurückzureisen und seine Tochter Leila zu schützen? Was hat es mit der Leiche im Kofferraum des Politikers auf sich?

Meine Meinung: Der Thriller hat mir von Beginn an sehr gut gefallen, denn der Autor schafft es, dass die Charaktere sehr authentisch rüberkommen und ein ungleiches, aber zielstrebiges Ermittlerduo abgeben. Dass es dabei auch noch zu persönlichen Beziehungen kommt, lockert die harten Ermittlungen für mich persönlich etwas auf.
Der Schreibstil ist wie oben beschrieben sehr direkt, was mir gefällt. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir jedoch etwas anspruchsvollere Sätze als seitenweise aneinandergereihte Parataxen gewünscht. Auch die vielen Gedankenstriche störten mich etwas beim Lesefluss. Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau.