Zu „modern“ und knallhart

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
nina2401 Avatar

Von

Zunächst fand ich die Sprache zu modern, zu schnodderig. Aber irgendwie passt genau diese simple Sprache zu dem Thriller, der in Berlin spielt. Deshalb wollte ich das Buch trotz des ersten eher durchwachsenen Eindrucks dann doch lesen. Leider habe ich nicht bedacht, dass mich das dauerhaft nerven könnte und genau das tut es. Denn es ist nicht nur die direkte Rede, sondern der gesamte Schreibstil ist in einer für mich hässlichen Sprache verfasst. Ist es wirklich die heutige Jugendsprache? Ich denke nicht, denn das ist schon sehr extrem, was der anonyme Autor da von sich gibt. Keine ganzen Sätze kombiniert mit schlechtem Englisch und sehr vielen Wiederholungen. So fand ich die Story zwar sehr brutal, aber nicht spannend.

Die Hauptpersonen haben für mich keine Tiefe und sind mir allesamt unsympathisch. Ich mag zwar die taffe und coole Art von Nihal, aber nicht, wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht. Saad wirkt zunächst wie ein Softie und er kümmert sich gut um seine kleine Tochter Leila, aber dennoch hat auch er etwas, was ich nicht mag. Da wird es schon schwierig für mich. Leila reißt es dann zwischendurch immer wieder raus, aber das reicht für mich nicht, um das Buch zu mögen.

Es wird abwechselnd, aber fortlaufend aus der Sicht von Nihal, Saad und auch Brasch erzählt. Das mag ich normalerweise, aber die Passagen von Brasch habe ich tatsächlich quer gelesen, weil sie mich abgestoßen und gelangweilt haben. Und das sage ich auch über das gesamte Buch. Es konnte mich weder überzeugen noch fesseln.