Der grauenhafte Preis der Migration

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heike lohr Avatar

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Die Autorin Henrike Engel entwirft ein schreckliches Bild von dem Hintergrundsgeflecht organisierter Migration in ihrem historischen Roman "Die Hafenärztin", der die Geschichte zum Großteil aus der Perspektive der Frauen erzählt. Die Emanzipation und die unterschiedlcihen Fluchtbewegungen sowie die historisch-wirtschaftlichen Hintergründe werden in den unterschiedlichen biographien der Hasuptpersonen lebendig und allmählich enthüllt. Zu den beiden weiblichen Protatgonistinnen gesellt sich noch ein begabter Polizist und Ermittler, der aufgrund eines Fehlschlags auf das Wartegleis abgeschoben wurde, was besser als die geplante Degradierung war.
Die ersten Eindrücke die ich von der Lesperobe bekommen habe, sind spannend, sozial engagiert, offen und ehrlich und voller Authentizität. Es wird das Geschehen aus Sicht unterschiedlicher sozialer Stände, Berufe, Geschlechter und Nationalitäten erzählt. Die ökonomische, die politische und soziale Migration münden in dem organisierten Menschenhandel bzw. Ein-sowie Ausreiseorganisation inklusiver Arbeitskräftevermittlung nach Amerika. In Deutschland (Hafenstadt Hamburg) lebt der Hafen davon. Konstruktion, Sprache, Szenenauswahl und Verweise auf Geschehenes sowie Zukünftiges sind so perfekt umgesetzt, dass ein spannendes und aufregendes Leseerlebnis gegeben ist.