Ein toller Abschluss der Buchreihe

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sonja26 Avatar

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Die Hafenärztin – Ein Leben für das Recht auf Liebe ist der dritte und vorerst letzte Band über die Hafenärztin Anne Fitzpatrick von Henrike Engel.

Anne Fitzpatrick, die sich ein neues Leben als Ärztin für die Armen in Hamburg aufgebaut hatte, ist wieder zurück in London, ihrer alten Heimat. Nachdem eine Mädchenbande ihre Praxis abgebrannt hatte und ihre Freundin Helene beinah einem mordenden Doktor in die Hände gefallen war, brauchte Anne eine Auszeit.
Doch lange hält es sie nicht in London, denn sie möchte weiterhin in Hamburg die Machenschaften ihres Vaters aufdecken. Und plötzlich gerät sie wieder in einen Mordfall, dieses Mal im Chinesenviertel von Hamburg. Schnell stellt sich die Frage, ob der „Hafenmörder“ aus Band 1 der Reihe wieder zurück ist? Eine Andeutung darauf gibt es bereits auf den ersten Seiten des Buches.
Auch Pastorentochter Helene spielt wieder eine große Rolle im dritten Band der Reihe. Ich mag an den Büchern ja besonders, dass es mehrere Hauptcharaktere gibt und man sie gleichermaßen gut kennenlernt. So auch wieder in diesem Band, in dem sich auch das Verhältnis von Helene zu Kommissar Berthold Rheydt immer weiter vertieft. Über die drei Bände konnte man eine tolle Entwicklung von Helenes Persönlichkeit spüren, die man als Leser wirklich gut nachvollziehen kann.

Das Buch sollte meiner Meinung nach als dritter Band der Reihe gelesen werden, damit das Verständnis für die Handlung da ist. Es führt einige Handlungsstränge zusammen und löst Rätsel auf, die in den vergangenen Bänden entstanden sind. Zwar erschließt sich mir nicht alles ganz logisch und das eine oder andere Detail wünschte ich mir vertieft, aber vielleicht gibt es ja doch noch mal einen weiteren Band, in dem das zur Sprache kommt.
Bei mehrreihigen Büchern finde ich es immer schön, wenn dem Leser die Charaktere immer vertrauter werden und man sich im Setting des Buches gleich wieder wohlfühlt. Das passiert auch wieder in Die Hafenärztin. Die Spielorte sind detailliert geschildert, wenn auch vielleicht manchmal ein wenig zu modern für das beginnende Jahrhundert. Aber alles lässt sich sehr gut nachvollziehen und schöne Bilder vor dem inneren Auge entstehen.

Die Geschichte ist für mich auch immer ein wenig nachdenklich stimmend oder auch mahnend. Denn immer wieder stehen Frauen und Mädchen im Mittelpunkt der Erzählung, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen, die von ihren Ehemännern Gewalt erfahren oder die aus ihren Heimatländern verschleppt wurden. All das passiert auch heute noch. Und so bleibt mir nur zusammenzufassen, dass es auch heute noch mehr starke Frauen wie die fiktive Anne Fitzpatrick geben sollte, die sich mutig für Frauen, Kinder und zu guter letzt für die Liebe einsetzen.

Ich habe das Buch wieder sehr gerne gelesen, denn Spannung, Liebe und historische Beschreibungen lösen sich gekonnt ab. Es ist kein klassischer Frauenroman, auch wenn das kitschige Cover darauf hindeuten könnte. Es ist ein historischer Roman, verpackt in einen leichten Krimi. Für mich wieder ein tolles Buch und ein gutes Ende für die Buchreihe.