Vier Frauen müssen kämpfen

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Ich lese im Jahr mindestens fünfzig Bücher. Es passiert viel zu selten, dass ich beim Lesen denke "Wow, das ist ja richtig gut". Hier ist es passiert. Das Buch ist ein Volltreffer. Warum?
Rund 430 Seiten, vier Frauen. Nur das erste Kapitel gehört Margarethe, 1938. Ihr widerfährt der Schrecken der Reichspogromnacht. Danach geht es in vielen Kapiteln getrennt um Johanna, 1987, im Grenzgebiet der DDR, der eine verletzte schwangere 17jährige zuläuft. Die zweite ist Holly, LA 2003. Sie schickt für einen Botengang eine Kollegin, die auf diesem Weg tödlich verunglückt. Holly gerät in größte innere Konflikte und macht sich persönlich für ihren Tod verantwortlich. Die dritte ist Mylene, Paris 2019, die unverhofft Erbin einer Wohnung in Amsterdam wird, wodurch ihr gesamtes Weltbild aus den Fugen gerät. Mehr darf ich zum Inhalt nicht schreiben, weil es das Lesen des Buches beeinträchtigen würde.
Die Erzählung ist nur vorwärts, keine so scheußlich Mode gewordenen Zeitsprünge vor und zurück. Die Sprache ist einwandfrei, keine Wörter mit Punkten oder Sternchen. Was erzählt wird, ist klar dargelegt, sehr interessant und fesselnd, frei von allen Belastungen wie sie vor allem in Skandinavien so verbreitet sind (Adler-Olsen). Ich mußte jeden Tag aufhören, am liebsten hätte ich das Buch an einem einzigen Tag gelesen. Der Wohlfühlfaktor beim Lesen war ungewöhnlich hoch.
Seit der "Mitternachtsrose" bin ich großer Fan von Lucinda Riley. Mit langer Vorbestellung habe ich letzten November mir den Schuber mit den acht "Sieben-Schwestern" Bänden gekauft. Ich lese die Bücher im Wechsel mit anderen. Vor diesem Buch hier hatte ich gerade Band 5, also "Die Mondschwester" gelesen, selbst für Lucinda Riley ein absoluter High-Flyer. "Die Halbwertszeit von Glück" war daran gemessen keinerlei Einbruch. Das ist natürlich Pelt und nicht Riley! Ich will keinen billigen Riley-Abklatsch! Ich habe mich hier genauso wohl gefühlt wie bei Riley und das ist so ziemlich das höchste Kompliment, das ich Frau Pelt machen kann. Der Schluß des Buches ist sehr warmherzig und einfach zauberhaft.
Liebe Frau Pelt, ganz herzlich "Danke" für dieses wunderschöne Buch! Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue mich bereits jetzt sehr auf ihr nächstes Werk.