Natürlich ist "Die Hebamme" ein weiterer Roman aus dem derzeit so erfolgreichen Subgenre des historisch-biografischen Romans mit bevorzugt starker Frauenfigur. Interessant macht ihn aber neben dem eher unkommerziell-unaufgeregtem Cover der dichte und trotzdem eher nüchterne Schreibstil, der sehr gut die archaischen Verhältnisse auf dem Lande im frühen 19. Jahrhundert widerspiegelt. So gelingt dem Autor ein spannendes Porträt einer verschworenen und fast autarken Dorfgemeinschaft, die dem harten Leben ihr tägliches Glück immer und wieder abtrotzen müssen. Gut lesbare Geschichtsstunde mit Potential.