Eine starke Frau, eine dramatische Liebesgeschichte und politische Unruhen - Zeitgeschichte mitreißend erzählt

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gluexklaus Avatar

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Ein „Wiederlesen“ mit Dora Twardy! Wie wunderbar! Das hatte ich gar nicht zu hoffen gewagt. Der erste Band „So weit die Störche ziehen“ hat mich nachhaltig beeindruckt, so mitreißend und dramatisch war die Geschichte. Ich finde den Vergleich mit dem Klassiker „Vom Winde verweht“ durchaus angebracht.
Schon das Cover erinnert wieder an Scarlett O‘ Hara, die den Lesern den Rücken zuwendet und auf ihre Ländereien blickt. Sieht man hier Dora und Clara? Das Bild strahlt Ruhe, Idylle und Schönheit aus. Mir gefallen das Cover und die Stimmung, die es vermittelt, sehr gut.

Wie auch beim ersten Band, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Theresia Graw schreibt sehr angenehm, klar, gut verständlich und unkompliziert.
Die Leseprobe hat mich sofort gepackt.

Gleich zu Anfang wird es spannend. Ich war sehr neugierig, ob es Dora gelingen wird, die Professoren von sich zu überzeugen. Die Zugfahrt mit den verschiedenen Fahrgästen nach Berlin wird sehr interessant beschrieben. Es wird dabei schnell offensichtlich, dass das Leben in der Ostzone eine größere Herausforderung ist. Hier muss man sehr genau aufpassen, was man von sich preisgibt und mitunter gute Miene zum bösen Spiel machen. Aber Dora hat sich entschieden. Sie möchte diesen Weg gehen, um ihren Traum, Tierärztin zu werden, verwirklichen zu können.

Überhaupt imponiert mir diese leidenschaftliche, emotionale, starke Frau sehr. Mich wundert es gar nicht, dass ihr die Professoren ganz unerwartet die Zulassung zum Studium gewähren. Dora hat sich in den letzten Jahre enorm weiterentwickelt. Von dem etwas verwöhnten, auf ihren Vorteil bedachten Mädchen ist nicht mehr viel übrig. Sie hat Verantwortung für ein Kind übernommen und kämpft stets engagiert für ihre Familie. Für mich ist Dora eine Protagonistin, vor deren Tatkraft und Willensstärke ich sehr viel Respekt habe.

Selbstverständlich möchte ich da unbedingt wissen, was mit Dora weiter passiert. Was erlebt sie an der Universität? Wie wird sich ihr Leben in Berlin gestalten? Wird sie Curt aus dem Gefängnis holen? Und wie geht es nach dem Arbeiteraufstand für sie weiter?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich „Die Heimkehr der Störche“ vorab lesen dürfte.