Die Macht der Liebe

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steineinhorn Avatar

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Der Roman ,,Die Heimkehr der Störche" von Theresia Graw ist der zweite Band der Gutsherrinen Saga und erschien am 02.August 2021 im Ullstein Verlag.

Das Cover zeigt eine Frau mit einem Mädchen an der Hand, die beide auf ein Nebel überflutetes Feld blicken. Es wirkt sehr stimmig und lässt viel Platz zur Interpretation.

Dora ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist gefestigt und gradlinig aber nicht ohne Werte und genau diese Mischung macht sie sehr sympathisch.
Für ihren Traum Tiermedizin zu studieren geht sie sogar mit ihrer Ziehtochter Clara in den Osten . Zu ihrem vermeindlichen Glück kann sie bei der Familie ihres Bruders unterkommen und lernt somit auch gleich die strengen Gesetze und Werte der DDR kennen. Doch nach und nach wird ihr immer klarer in was für eine Geschichte sie da hinein geraten ist. Zum einen kann sie die Hohe Position von Herrn Hagemann gut nutzen um über den verbleib von Curt, Claras Vater, zu recherchieren zum anderen muss sie sich aber auch einigen wiederigkeiten zur Wehr setzen.

Die Autorin hat einen leicht zu lesenden schreibstil, der sehr authentisch und packend ist.
Sie versteht es mit überraschenden Wendungen und immer wieder neuen Menschen oder Situationen an den richtigen Stellen Spannung rein zu bringen. Obwohl mir bisweilen die Landschafts und Umgebungs beschreibungen etwas zu detailgetreu und langatmig sind.
Aber das tut der Geschichte keinerlei Abbruch.
Überrascht bin ich von der Geschichte rund um die DDR. Ich finde es ist so authentisch geschrieben, das es eine Geschichte sein kann die das Leben genau so geschrieben hat. An vielen Stellen entlockte die Geschichte mir nur ein Kopfschütteln über die Machenschaften und das Denken in der DDR. Besonders die Unruhen die Dora und Clara höchst dramatisch zu einem neuerlichen Umzug zwangen, sind im Buch deutlich bildhafter als seiner Zeit im Geschichtsunterricht.

Der Familienzusammenhalt ist mir auch noch sehr im Gedächtnis geblieben.
Über große Entfernungen, teils eine lange Zeit und nur über Briefe wurde der Kontakt zueinander aufrecht erhalten und das tat der Verbundenheit keinerlei Abbruch.
Ebensowenig wie einmal geschlossenen Freundschaften, wirklich Bemerkenswert und in der heutigen Zeit sooo selten.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen aber keinerlei Verständnissprobleme gehabt , weil durch geschickt , in die Geschichte eingeflochtenen Situatione aus der Vergangenheit keine Fragen offen gelassen haben.
Eine klare Kaufempfehlung von mir unabhängig von Band 1.