8. Teil über die Geschichte der Henkersfamilie

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74dani Avatar

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Die Pest breitet sich in Wien aus und findet auch ihren Weg nach Schongau, wo der Scharfrichter Jakob Kuisl von einem Sterbenden angefleht wird, Kaufbeuern von dem schwarzen Reiter mit der Pfeife zu retten. Dieser ist inzwischen sehr dem Alkohol zugetan, worunter auch das Zusammenleben mit seinem Sohn, der in seine Fußstapfen treten will, leidet.
Seine Tochter Magdalena ist mit ihrem Leben in der Stadt nicht zufrieden. Nur zu gerne würde sie wieder nach Schongau zurückkehren. Doch ihr Mann ist ein angesehener Arzt, auch ihr Erstgeborener scheint im Gefolge des Kurfürsten seine Zukunft zu finden. Bei einem Besuch bei ihrem Vater überschlagen sich die Ereignisse und Magdalena muss nicht nur um ihre Familie bangen, sondern auch um ihren Sohn, der sich mit dem Kurfürsten mitten in das pestgeplagte Wien begibt.

Die Schreibweise ist sehr ansprechend und wie gewohnt flüssig zu lesen. Wer die Vorgänger kennt, kommt um diesen Band nicht herum. Zu gerne möchte man erfahren, wie es mit der Familie Kuisl weitergeht. Die Geschichte wird sehr abwechslungsreich aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Längen, die das Weiterlesen mühsam machen. Teilweise finde ich die Geschichte auch nicht ganz schlüssig, was sich aber zum Ende hin alles aufklärt. Die Familie Kuisl erscheint mir unantastbar und alles wendet sich immer zum Guten, das finde ich etwas schade, da hier von Anfang an keine richtige Spannung aufkommt. Die Geschichte leidet meiner Meinung nach an den vielen verschiedenen Erzählsträngen, die jeder für sich sehr umfangreich wären, jedoch sich alle gegenseitig etwas im Weg stehen.
Für Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen, würde ich die Geschichte nicht unbedingt empfehlen. Man kennt sich zwar weitgehend aus, doch eben die bekannten Charaktere machen einen Großteil der Handlung lesenswert.