Auf den Spuren der Pest

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fleißbienchen Avatar

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Die Pest wütet in Wien. Peter, der Sohn der Henkerstochter Magdalena Kuisl, wird von seinem Kindheitsfreund, dem bayerischen Kronprinzen Max Emmanuel, gebeten eine geheime Botschaft nach Kaufbeuren zu überbringen. Doch auf dem Weg dorthin hat Peter mit der Pest zu kämpfen, die schon bald auch in Bayern ihre ersten Opfer findet. Unter ihnen der Kaufbeurer Scharfrichter Conrad Näher. Dieser bringt es jedoch kurz vor seinem Tod noch fertig, Jakob Kuisl, Peters Großvater von einem seltsamen schwarzen Reiter zu erzählen, der in Kaufbeuren die Sünder tanzen ließe. Unter einem Vorwand begeben sich die Kuisls nach Kaufbeuren, um diesen mysteriösen Worten nachzugehen. Doch schon bald ist Scharfrichter Näher nicht der einzige Pestote in der Stadt und es tauchen Anzeichen dafür auf, dass es sich bei der Todesursache vielleicht um mehr als nur die Pest handelt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


Obwohl ich die Vorgängerbände leider noch nicht kenne, ist es mir leicht gefallen, in die Geschichte einzusteigen. Die einzelnen Mitglieder der Familie Kuisls sind mir sofort an ans Herz gewachsen. Ich habe von Anfang an mit der neugierigen und abenteuerlustigen Magdalena mitgefiebert.

Bereits nach einigen Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf und bleibt wortwörtlich bis zur allerletzten Seite spannend. Es gibt laufend neue Wendungen und zahlreiche Überraschungsmomente, die den Leser dazu zwingen, dass Buch nicht aus den Händen zu legen. Die Dicke des Romans lässt sich nicht kritisieren. Zwar sind Bücher mit mehr als 500 Seiten häufig künstlich in die Länge gezogen, doch in diesem Fall hat das Buch wirklich eine perfekte Seitenanzahl.

Oliver Pötzsch hat mit seinem Roman eine historisch authentische und ausgeklügelte Geschichte erschaffen, der es an medizinischen Details rund um die Pest nicht mangelt. Außerdem dreht sich das Buch um die Frage, ob es zu Lebzeiten der Kuisls möglich gewesen wäre, eine Seuche wie die Pest als biologische Waffe zu verwenden.

Fazit: "Die Henkerstochter und der Fluch der Pest" ist unter den Top Ten aller Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe (und das sind viele ;)).
Eindeutige Kaufempfehlung für jeden Leser, den es vor dicken Büchern nicht scheut!