Die Pest als Mordwaffe

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mkessler Avatar

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Dass die Pest eine der schlimmsten Seuchen der Welt war, ist nicht neu. Neu dagegen ist die Idee, die Pest gezielt als Mordwaffe einzusetzen, diesen Ansatz habe ich so noch nicht gelesen und fand ihn sehr interessant umgesetzt.
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest ist mittlerweile der 8. Band der Reihe. Für mich war es das erste Buch und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen gefehlt hat.
In Kaufbeuren geht die Pest um, seltsam ist allerdings, dass nur ausgewählte Persönlichkeiten betroffen sind. Jakob Kuisl, der Henker, und seine Tochter Magdalena sollen die Stadt retten. Recht schnell wird ihnen klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Nur wer oder was steckt dahinter?
Der Autor entführt ins Bayern des 17. Jahrhunderts. Sehr bildhaft beschreibt er die Lebensumstände der damaligen Zeit, zart besaitet sollte man ob der Beschreibungen der damaligen Grausamkeiten allerdings nicht sein. Zur Entwicklung der Charaktere kann ich nichts sagen, aber die beschriebenen Personen haben mir gut gefallen. Der Henker Jakob Kuisl war mir trotz seiner Berufung äußerst sympathisch, da er das Herz am rechten Fleck hat. Auch die Familie seiner Tochter Magdalena konnte mich begeistern, hier vor allem die kleine Tochter Sophia, die es schafft, Paul, dem schwarzen Schaf der Familie, eine positive Seite abzugewinnen.
Die Geschichte ist von Anfang an spannend erzählt. Die verschiedenen Handlungsstränge werden nach und nach entwirrt und zusammengeführt. Und auch wenn man denkt, der Lösung auf der Spur zu sein, überrascht das Ende doch noch einmal.
Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Gerade in der aktuellen Situation (Corona) war es zusätzlich interessant zu lesen, wie in der Historie versucht wurde, eine Seuche einzudämmen, die Maßnahmen unterscheiden sich nicht signifikant zur heutigen Zeit.