Spannend und informativ!

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Die Pest als Waffe: Die Henkerstocher auf der Spur eines skrupellosen Mörders

Inhalt:

Sommer 1679. Die Pest, die bereits in Wien wütet, breitet sich in Bayern aus. Der Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl wird von einem Pestkranken aufgesucht, der kurz darauf zusammenbricht. Bevor er stirbt, flüstert er Jakob Kuisl noch ein paar rätselhafte Worte ins Ohr: Kuisl soll Kaufbeuren retten, ein schwarzer Reiter spielt dort mit seiner Pfeife zum Tanz auf, der Mörder hat zwei Gesichter. Gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena geht Jakob Kuisl den geheimnisvollen Andeutungen nach. Ein gefährliches Unterfangen, denn inzwischen gibt es immer mehr Tote in Kaufbeuren. Doch was steckt dahinter – die Seuche oder ein raffinierter Mörder?

Meine Meinung:

Dieser historische Roman passt gerade super in diese Zeit. Damals war es die Pest und heute ist es Corona, gewisse Parallelen lassen sich einfach nicht leugnen. Jedoch hat der Autor Oliver Pötzsch dieses Buch vor Corona-Zeiten fertiggestellt.

Ab der ersten Seite zog mich die Geschichte rund um die Henkerstochter und ihre Familie in ihren Bann. Dies ist bereits der achte Teil der Henkerstochter-Saga und wie ich zu meiner Schande gestehen muss, mein erstes Buch aus der Reihe. Daher war ich sehr erleichtert direkt am Anfang eine Karte von Kaufbeuren im Jahre 1679 und ein Dramatis Personae vorzufinden, welches die wichtigsten Personen im Roman aufführt.
Trotz seiner 736 Seiten, hatte ich diesen Welzer in vier Tagen durch. Ein Buch, welches man einmal angefangen zu Lesen, einfach nicht mehr aus den Händen legen kann.

Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Wobei ich jetzt leider nichts zu ihrer Entwicklung sagen kann was die früheren Romane betrifft. Allesamt waren schön ausgearbeitet, grundverschieden und jeder auf seine Art sehr interessant. Hier gibts mehr als einen Bösewicht, was die Story unheimlich spannend macht. Es hat großen Spaß gemacht, gemeinsam mit Magdalena und ihrer Familie zu hoffen, zu bangen und zu ermitteln.
Magdalena war für die damalige Zeit eine sehr starke und mutige Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm und sich auch von Männern keine Vorschriften machen ließ. Eine taffe Frau ganz nach meinem Geschmack.

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, deren Überschriften jeweils Datum und Handlungsort enthalten, so verliert man nie den Überblick. Am Ende des Werks findet man noch ein Nachwort des Autors in dem er noch einige Fakten zum Roman anbringt. Wer noch tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, der findet auf den letzten Seiten noch einen kleinen Reiseführer für Kaufbeuren und dessen Umgebung.

Oliver Pötzsch hat mit mir einen neuen Fan gefunden. Ganz sicher werde ich mir nun die Vorgänger zulegen und verschlingen. Natürlich hoffe ich das der achte Band nicht der letzte bleibt. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, man konnte dem Geschehen zu jeder Zeit folgen, konnte sich super in die Charaktere hineinversetzen und auch der Schluss war plausibel.
Der Schreibstil war toll. Das Buch ließ sich für einen historischen Roman sehr flüssig und flott lesen.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut und ist sehr aussagekräftig. Auf den ersten Blick kann man schon erkennen worum es geht.

Fazit:

Ein absolut gelungener achter Band der Henkerstochter-Saga. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Hier kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen.