Die Herrin der Kathedrale

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
giselle74 Avatar

Von

Uta, Tochter eines Burgherren, stößt an Grenzen - Grenzen, die ihr als Frau auferlegt sind. Sie darf nur im Damensattel reiten, sprechen nur, wenn sie gebeten wird, sich nirgendwo hinbegeben ohne Erlaubnis. Der Vater straft fürchterlich, wenn man ihm nicht gehorcht. Dennoch stellt Uta Fragen, kann lesen und schreiben und hat ihre eigenen Ideen und Vorstellungen. Sie ist nicht wirklich aufmüpfig, wirkt eher freundlich und zart, aber man ahnt große Kraft in ihr.
Der erste Leseeindruck ist sehr gut. Die Geschichte der Uta beginnt und sofort ist man mittendrin, kann die Gefühle und Gedanken des Mädchens nachvollziehen. Etwas mühsam ist die leidige Angewohnheit vieler Autoren geschichtliche Daten in mündliche Rede zu verpacken. Es ist eher unwahrscheinlich, daß die Herren bei Tisch nicht schon vorher über die politische Situation informiert waren. Aber es ist ja auch nicht einfach, dem Leser relevante Geschehnisse zu vermitteln, ohne den Romanfluss zu unterbrechen...
Ich bin gespannt darauf, wie sich Utas Geschichte weiter entwickelt, was aus ihr und ihrer Familie wird. Ein bisher gut geschriebener Roman, der in einer interessanten Zeit spielt!