Berührend

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obilot Avatar

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Das Leben ist hart. Dieses Motto zieht sich durch den Roman „Die Herzen der Männer“. Spätestens während des Übergangs vom Kindes- zum Jugendalter sollen das auch die zu Männern heranreifenden Jungen erfahren. Nelson soll diese Lektion im Pfadfinderlager kennen lernen wo er sich den Demütigungen seiner Altersgenossen und der Gleichgültigkeit seines Vaters stellen muss. Doch auch unter Männern gibt es Freundschaften; wahre Freundschaften wie die zu Wilbur dem Leiter des Pfadfinderlagers oder die ambivalente Freundschaft zu Jonathan. Beide werden zu wichtigen Personen, die Nelson über Jahrzehnte begleiten. Während Nelson Wilburs Weg einschlägt und zuerst Soldat und nach Wilburs Tod sogar dessen Nachfolger als Leiter des Pfadfinderlagers wird, bleibt die Beziehung zu Jonathan von Widersprüchen geprägt. Jahrzehnte später wird er für dessen Sohn Trevor ebenso zum Vorbild wie einst Wilbur für Nelson. Und so wie früher Nelson ein strebsamer, gutmütiger und umsichtiger Junge war und dafür mit Verachtung von seinem Umfeld und von seinem Vater gestraft wurde, wiederholt sich dieser Vorgang in ähnlicher Weise später zwischen Trevor und dessen Vater.
Ein feinfühliger Roman, der die Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte der wahren Realität mit all ihrer Grausamkeit gegenüberstellt. Die wenigen, teilweise fast schon banal wirkenden schönen Momente, wie der Anblick einer Herde mit weißen Rehen, zeigen dagegen den wahren Wert des Lebens und die empfindsame Seite die sich in vielen Männern finden lässt.