Ein Buch zum Nachdenken

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kleinerdrache Avatar

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Der Roman „Die Herzen der Männer“ von Nickolas Butler erzählt in leisen Tönen von Freundschaften, vom Erwachsenwerden, von Gefühlen und Bedürfnissen. Nelson sehnt sich vor allem nach der Zuwendung seines Vaters, welcher von ihm jedoch enttäuscht ist und sich mehr und mehr von ihm abwendet. Jonathan ist das Gegenteil von Nelson und trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Freundschaft. Und dann gibt es noch Wilbur, der Leiter des Pfadfinderlagers, den Nelsen sich zu einem Vorbild macht und ihm nacheifert.
So wird in diesem Roman über Jahrzehnte hinweg die Geschichte der Männer erzählt und damit die ihrer Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse. Die Handlung deckt einen eine lange Zeitspanne ab, von 1992 bis 2019. Es gibt Zeitsprünge, Rückblenden und Erinnerungen. Außerdem wird auch die Erzählperspektive gewechselt. Dies gibt dem sehr ruhig gehaltenen Buch eine gewisse Lebendigkeit, ohne das es verwirrend oder sprunghaft wird.
Butlers Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man war gleich im Lesefluss drinnen und konnte sich gut die Charaktere hineinversetzen. Obwohl das Buch sehr gefühlvoll ist und wirkt es nicht sentimental Auf die Hauptpersonen selbst, allen voran Nelson haben mir gut gefallen. Seine Person war sehr gut ausgearbeitet und man bekommt einen tollen Einblick in seine Gefühlswelt. Jonathans Figur war für mich allerdings nicht ganz schlüssig, vor allem die Fragen warum er sich um Nelson gekümmert hat.
Alles in allem hat mir der Roman „Die Herzen der Männer“ trotz einiger Schwächen gut fallen. Ruhig und gefühlvoll wird hier von einem sehr wichtigem Thema erzählt, dem Erwachsenwerden, zu sich selbst finden und seinen Platz in der Welt finden. Es ist auf jeden ein Buch zum Nachdenken und Verweilen. Wer sich auf die Geschichte und Erzählweise einlassen kann, wird Freude an dem Roman haben.