Interessanter Roman mit vielen Zeitsprüngen

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Kurzbeschreibung: In den Augen seines Vaters ist Nelson eine Enttäuschung. Wer will schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Je intensiver der verunsicherte Junge sich nach Zuwendung sehnt, desto stärker sondert sich der Vater ab, bis er irgendwann ganz aus dem Leben seines Sohnes verschwindet. Doch in einem Punkt hat er sich getäuscht. Nelson ist nicht allein. Jonathan, sein bester Freund aus dem Pfadfinderlager, ist das genaue Gegenteil von Nelson: bei allen beliebt, pragmatisch und mit einer unverwüstlichen Leichtigkeit ausgestattet. Was aber treibt jemanden wie Jonathan dazu, sich mit einem Außenseiter anzufreunden? Und stand Jonathan wirklich immer so rückhaltlos zu ihm? Das Leben im rauhen Wisconsin verlangt Nelson, Jonathan und dessen Familie Prüfungen ab, die Freundschaft und Loyalität auf eine harte Probe stellen. (Quelle: Amazon.de)
Eigene Meinung:
Der Anfang dieses Buches hat mir wirklich gut gefallen. Der jugendliche Nelson erzählt von seiner Zeit im Pfadfinderlager wo er von allen nur als „Trompeter“ bezeichnet wird. Er ist ein Außenseiter, hat kaum Freunde und verbringt seine Zeit damit so viele Abzeichen wie möglich zu sammeln. Die Beziehung zu seinem Vater ist kompliziert, da sich dieser einen ganz anderen Sohn wünscht. Die Geschichte konzentriert sich auf Nelsons Erlebnisse im Pfadfinderlager und als Leser kann man mit Spannung verfolgen wie Ereignis auf das nächste folgt.
Nachdem man sich auf 170 Seiten mit dem jungen Nelson angefreundet hat, gibt es jedoch einen großen Zeitsprung und die Geschichte wird von dem Trevor, dem Sohn von Nelsons einzigem Freund Jonathan weitererzählt. Zwar war der zweite Teil der Geschichte auch interessant, jedoch habe ich es ein bisschen schade gefunden, dass man nur noch wenig von Nelson mitbekommt, der doch eigentlich die Hauptrolle übernommen hat.
Nach weiteren 130 Seiten springt die Zeit wieder ein Stück und die Geschichte wird von Trevors Frau erzählt, die mit Thomas, ihrem jugendlichen Sohn ins Pfadfinderlager fährt. Alles in allem hat mir die Geschichte prinzipiell gut gefallen, wobei für mich der erste Teil der stärkste war, der zweite einen kleinen Durchhänger hatte und im dritten Teil wieder an Fahrt gewinnt.
Es ist schwierig zu beschreiben, worum es in diesem Buch eigentlich wirklich geht. Die Geschichte erstreckt sich über drei Generationen und jede hat mit ihrem ganz eigenen Krieg zu kämpfen. Die Männer stehen, wie der Titel schon verrät, im Vordergrund und haben alle damit zu kämpfen, dass sie nicht so sind wie ihre jeweiligen Väter es erwarten und wie sich ihr Leben manchmal in komplett andere Richtungen entwickelt als eigentlich geplant.
Der Schreibstil von Nickolas Butler ist wirklich sehr schön zu lesen gewesen und man wurde an vielen Stellen einfach in die Geschichte hineingezogen.
Fazit: „Die Herzen der Männer“ ist ein interessantes Werk, das sich definitiv lohnt zu lesen, wenn man kein Problem mit großen Zeitsprüngen und Wechsel der Hauptpersonen hat.