Männerherzen

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cilento Avatar

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Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt: was steht im Brief, welchen Dorothy "unerlaubt" geöffnet hat? Schon diese Szene widerspiegelt die Zeit, in welcher der Roman spielt. Dass Clete sich für eine Stelle beworben hat, weit weg von seiner Familie, erfährt seine Frau aus einem Brief, adressiert an ihn.
Nelson und sein Vater befinden sich im Pfadfinder-Lager. Vater und Sohn im Pfadfinderlager - das tönt nach tollen Abenteuern und Vertrautheit, was allerdings nicht zutrifft. Nelson ist ausgegrenzt. Er ist zwar Signaltrompeter, eine "bessere Stellung", eckt aber mit seiner Strebsamkeit immer wieder an. Clete fördert diese Situation noch. In diesem Pfadfinderstamm in Wisconsin ist es für die Väter verpflichtend, ihre Söhne zu begleiten.
Nickolas Butler packt den Roman in drei verschiedene Zeitspannen. Im zweiten Teil sind dann Nelsons Freund Jonathan und dessen Sohn Trevor zentral. Er ist mittlerweile Leiter von Camp Chippewa, hat in Vietnam gedient und nach seinem Militärdienst eine Aufgabe gefunden. Dieser Teil ist vor allem dem Konflikt zwischen Jonathan und seinem Sohn Trevor gewidmet. Im dritten Teil geht es um die nächste Generation, Trevors Sohn Thomas.
Der Schreibstil ist literarisch gut und die Sprache den entsprechenden Teilen angepasst. Oftmals sind die Handlungen etwas langatmig und wer mit den Gepflogenheiten in einem Pfadfindercamp wenig anfangen kann, hat Mühe, die Abläufe nachzuvollziehen.
Insgesamt ist das Buch sehr zu empfehlen, mit den genannten Einschränkungen.