Philosophie statt Plot

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katercarlo Avatar

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Wie der Titel vermuten lässt geht es in diesem Buch vor allem um Männer und ihre Herzen. Nur eine Frau spielt in dieser Geschichte eine bedeutendere Rolle und auch sie definiert sich im wesentlichem über ihren Mann und Sohn. Im Laufe der Erzählung werden die Verhaltensweisen, die Ziele und die Entscheidungen verschiedener Männer während ihres Lebens beschrieben. Ich bin mir nicht sicher, ob der Autor möchte, dass der Leser sich am Ende eine Art Quintessenz über die Funktionsweise von Männerherzen herauszieht. Vermutlich schon. Denn ein spannender Plot war sicherlich nicht sein Ziel.
Es ist schwer zu sagen was in diesem Buch eigentlich passiert. Es ist nicht aufgebaut wie die meisten Geschichten: Eine Handlung, die sich langsam entwickelt und zu einem Höhepunkt hinarbeitet, den der Leser niemals hätte vorhersagen können und der so spannend ist, dass er das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. „Die Herzen der Männer“ ist eher eine Erzählung, die immer im selben Tempo dahinfließt und nicht mit überraschenden und fesselnden Momenten auftrumpft.
Das heißt nicht zwangsläufig, dass ich das Buch schlecht finde. Es lässt sich angenehm lesen und philosophiert viel über das Leben. Was es bedeutet sozial integriert zu sein, wie man ein guter Vater/ eine guter Mutter ist oder mit welcher Einstellung man durchs Leben gehen sollte.
Ab und zu kam mir der Gedanke, dass der Autor sich wohl „Forrest Gump“ zum Vorbild gemacht hatte und seine Geschichte stellenweise daran anlehnte. Nur leider muss ich gestehen, dass „Die Herzen der Männer“ mit diesem Film nicht mithalten kann. Aber das sind vermutlich auch hohe Ansprüche. Am besten lässt man das Buch wahrscheinlich einfach auf sich wirken.